Rund um die Uhr geöffnet
Mit Betreiber Thomas Kreutzmann wurde ein Joint Venture gegründet, um den Autohof langfristig zu entwickeln. "Wir wollen auch den Einheimischen ein sehr gutes Lokal anbieten, in dem sie essen gehen können", sagte Kreutzmann. Der Betrieb werde 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche geöffnet sein. Bereits jetzt würden die Absatzzahlen zeigen, dass die Richtung stimme. Das Ziel ist mit 800 bis 1000 Kundenkontakten täglich hoch gesteckt.
Kreutzmann hält die Zahlen durchaus für realistisch und setzt auf Busreisende, die in der Gastronomie einen Zuwachs bringen sollen. Hinter dem Speiseraum sei ein Konferenzraum geplant. Die Räume des ehemaligen Diners sollen nur noch als Lagerräume genutzt werden. Die Spielothek bleibe bestehen, da hierfür noch Pachtverträge gelten.
Übernachten im Hotel oder Boardinghouse
In dem früheren Hotel planen die neuen Eigentümer einen Drei-Sterne-Übernachtungsbetrieb mit Boardinghouse. Hier können Studenten und Monteure längerfristig Zimmer mieten. 30 Betten stehen dafür bereit. Daneben sollen 60 Betten im Hotel angeboten werden. Als ärgerlich empfindet Witt die beiden Einbrüche in das leerstehende, aber noch möbilierte Hotel. In „blinder Zerstörungswut“ sei die Einrichtung beschädigt worden. Im Aufzug hätten die Täter versucht, Feuer zu legen. Auf eine Brandschutztür sei geschossen worden. „Der Schaden war nicht ohne und liegt im sechsstelligen Bereich“, stellte Witt fest. Zur Abwehr weiterer Einbrecher sei eine Videoüberwachung installiert worden. Mit dem Umbau sei noch nicht begonnen worden.
Videoüberwachung soll für Sicherheit sorgen
Übrigens ist der Lkw-Parkplatz, der zwischenzeitlich von der Gemeinde betreut wurde, inzwischen ebenfalls videoüberwacht. Die Ein- und Ausfahrt über den kostenpflichtigen Stellplatz erfolgt über eine Schranke. Das Sicherheitskonzept setze bundesweit Maßstäbe, sagte Witt.
„Eine lange Periode der Unsicherheit geht zu Ende“, freute sich Bürgermeister Gerhard Schneider. „Hier sind Profis am Werk, die nicht nur auf kurzfristige Gewinnmaximierung aus sind.“ Die Investoren entwickelten ein langfristiges Konzept mit Zukunft. Beim Bau der Zufahrt und des Gehwegs hätten beide Seiten gut zusammengearbeitet. Auch Landrat Klaus Peter Söllner lobte die „kluge, vorausschauende“ Planung der neuen Eigentümer an der strategisch günstigen Lage an der A 9 und der B 303. Der Landkreis wolle Entwicklung fördern und den Kommunen helfen, Chancen zu nutzen.
Hintergrund
Einen Service für Berufskraftfahrer bietet der Euro Rastpark: Lastzüge mit oft wertvoller Fracht werden überwacht. Das sogenannte Premium-Parken ist in Himmelkron bereits möglich. Eine optimale Ausleuchtung und Videoüberwachung der Stellplätze sowie die lückenlose Dokumentation aller Fahrzeug-Bewegungen an den Zu- und Ausfahrten sollen potenzielle Täter abschrecken. Dass das funktioniert, zeigten schon die ersten Erfahrungen mit dem nach Standards der Vereinigung Deutschen Autohöfe (VEDA) realisierten Modell an viel frequentierten Strecken. Mit zu den Tatort-Schwerpunkten beim europaweit zunehmenden Ladungsdiebstahl zählten die Hauptrouten Richtung Osteuropa. „Wir setzen nicht auf kostspielige Hochsicherheitszonen, sondern vor allem auf Abschreckung und Aufklärungshilfe“, erklärt Johannes Witt, Geschäftsführer der Euro Rastpark-Gruppe mit Hauptsitz in Regensburg. Vor krimineller Energie seien die 80 Lkw-Stellplätze am Euro Rastpark Himmelkron besser geschützt als die oft provisorischen Parkbuchten. Das gelte auch für die 140 Pkw-Parkplätze des Autohofs.
Die Euro Rastpark-Gruppe entwickelt seit Mitte der 80er Jahre erfolgreich private Autohöfe. Bislang wurden bundesweit 18 Rastanlagen an wichtigen Routen für Transport und Touristik eröffnet. Eichenzell an der A 7/A 66 und Himmelkron an der A 9 sind die jüngsten Standorte. Die Euro Rastpark GmbH & Co. KG, die dieses Geschäftsmodell trägt, zählt wiederum zur Regensburger DV Immobilien Gruppe. Seit fünf Jahrzehnten konzipieren und betreiben die Immobilien-Entwickler Einkaufszentren, Business- und Rastparks.