Hilfsprojekt für Peru Socken reisen 10.000 Kilometer

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Die ehemalige Creußnerin Bine Vogel (Mitte) und ihre beiden Helferinnen Sophia Belzner (links) und Anne Radegast (rechts) freuen sich über die gestrickte Hilfe aus Oberfranken. Foto: red Quelle: Unbekannt

CREUSSEN/ANDAHUAYLAS. Nach gut 10.500 Kilometern Reise sind sie in Peru angekommen: Socken, die in einer Hilfsaktion der Christus-Gemeinde Creußen für ein Hilfsprojekt in den Anden gestrickt wurden.

 
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Seit 2010 ist die ehemalige Creußnerin Bine Vogel als Missionarin in Peru, kämpft gegen den Missbrauch an Kindern und Frauen. In Andahuaylas, im Hochland der peruanischen Anden, sind nun zwei sozialdiakonische Projekte der Stiftung beheimatet: die Casayohana.

Das Projekt hilft Kindern, Frauen und Familien, ermöglicht therapeutische Angebote im Hochland der Anden. Um noch gezielter und nachhaltiger helfen zu können, wird zurzeit ein Zentrum gebaut. Das erste Gebäude steht bereits, das zweite ist in Arbeit, immer wieder fliegen Mitglieder der Christus-Gemeinde nach Peru und helfen auf der Baustelle.

Eine Tüte voll Selbstgestricktes

Vor einem Monat war bei der Christus-Gemeinde Creußen nun die Idee entstanden, Socken für die Kinder in Peru zu stricken. „Bei einer privaten Feier Ende vergangenen Jahres sind wir irgendwie auf das Thema selbst gestrickte Socken gekommen“, erzählt Heidi Raab, Mitglied der Creußener Gemeinde. Ein Karton und eine große Plastiktüte voll Selbstgestricktem war zusammengekommen. Ein Gemeindemitglied, das bei dem Bau mithelfen wollte, hatte sie mit ins Gepäck genommen.

„Wir sind total beeindruckt von der Aktion“, sagt Bine Vogel auf Kurier-Nachfrage. Sie haben sehr viele Kinder mit durch die Kälte geschädigten Füßen in Andahuaylas, erzählt sie. In Peru werde es nun wieder Herbst und das sei die Zeit, in der viele Kinder Frostschäden erleiden. „Wir sind froh, dass wir nun Abhilfe schaffen konnten“, ist die ehemalige Creußnerin erleichtert.

Dankbar für die Unterstützung

Überhaupt sei sie sehr dankbar für alle Hilfe und Unterstützung, die sie aus Deutschland erhalte. Auch beim Bau der Häuser. Das geht von Geldspenden über Handwerker und freiwillige Helfer. Und Bine Vogel ist froh, dass trotz des anderen Sicherheitsverständnisses in Peru bislang noch nichts auf der Baustelle passiert ist. „Wir sind nun im Endspurt bei beiden Häusern“, sagt sie.

Zur Zeit sind zwei junge Frauen bei Bine Vogel, die dort ihr freiwilliges soziales Jahr leisten. „Wir sind voll glücklich, dass das erste Haus schon verputzt und gestrichen ist“, sagt Anne Radegast. Auch die Fliesen wurden schon im Innenbereich angebracht. Im zweiten Haus, das mal das Frauenhaus werden soll, sind drei von vier Stockwerken gemauert.

Begeisterung bei den Kindern

Die Kinder in Andahuaylas waren nun völlig begeistert, als sie die Kartons mit den selbst gestrickten Socken aus Creußen geöffnet haben. „Sie haben sich gleich welche ausgesucht und anprobiert“, erzählt Bine Vogel. Die Missionarin leitete in den Hochanden schon in einem Krankenhaus die Intensivstation, Anästhesie, Endoskopie und Notaufnahme, wurde mit Armut, Alkohol und Missbrauch konfrontiert. Dann nahm sie Kontakt mit der Marburger Mission auf, die in Peru bereits aktiv war.

Die Socken-Strick-Aktion ist nicht das erste Projekt, mit dem die Creußener Christus-Gemeinde die Arbeit von Bine Vogel in Peru unterstützt. Sie hat bereits zwei Kochbücher herausgegeben mit Rezepten der regelmäßig stattfindenden Frauenfrühstücke und Dinner. Wer das Projekt mit selbst gestrickten Socken unterstützen möchte, kann diese in der Christus-Gemeinde am Hintermühlweg in Creußen abgeben.

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