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Herbert SAX Baerlocher Kunstausstellung: Buntes in der Behörde

Von Michael Weiser
Farbenrausch, ganz aus der Stimmung heraus: Herbert SAX Baerlocher vor einem seiner Gemälde. Foto: red Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Wieder mal Kunst im Landratsamt. Herbert SAX Baerlocher stellt Buntes und Kalligraphisches in der Behörde aus. Und hinterlässt unseren Rezensenten schulterzuckend.

 
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Man darf dieser Tage an Wassily Kandinsky erinnern, allein schon wegen der vor der Tür stehenden Bayreuther Festspiele. Immerhin hebt Kandinsky Richard Wagner als lobendes Beispiel hervor, indem er dessen Leitmotivik in seiner Schrift „Über das Geistige in der Kunst“ als „eine Art musikalisch ausgedrückter geistiger Atmosphäre“ bezeichnet.

An Kandinsky und seine Worte über die „freie und unbedingte Atmungsluft“ der Kunst darf man aber auch denken, wenn man  die von konkreten Zwecken freien Bilder von  Herbert SAX Baerlocher im Landratsamt sieht: Kompositionen, bunt; wie zu erfahren ist,  im „Zustand kontemplativer Entspanntheit gemalt, aus der Intuition heraus, möglicherweise auch aus dem Schwung der tänzerischen Bewegung heraus auf die Leinwand gebracht.

In Luzern geboren und in Basel aufgewachsen, studierte Baerlocher in Bern und Florenz, sang in einer Psychedelic-Band, begann in Berlin zu malen, studierte Buddhismus und japanische Tuschemalerei in Kyoto. (Diverse Tuschemalereien, abstrakt, mit kalligraphischem Schwung, sorgen im Landratsamt für Abwechslung im Farbenrausch). Baerlocher zog dann wieder in die Schweiz, ins Engadin, dann nach Weimar, schließlich nach Obernsees, nicht weit von Bayreuth.

Eine abwechslungsreiche Biografie, die sich aber nur bedingt in den Bildern niederschlägt. Aus einer momentanen Stimmung des Malers geboren, erschließen sie sich dem Betrachter in notwendigerweise anderer Stimmung nicht wirklich.

Sie ähneln den Zusammenstellungen Kandinskys nicht nur frappant , sie stoßen uns auch auf  jenes Problem abstrakter Malerei, das seit Kandinskys abstraktem Aufbruch vor fast hundertzehn Jahren nicht gelöst werden konnte: In dieser Form ist die Farb- und Formzusammenstellung so subjektiv, dass sie beliebig werden kann – eben wenn die Komposition im Betrachter keine Saite anschlägt.


Info: Herbert Sax Baerlochers Bildersind noch bis 24. Juli im Landratsamt zu sehen.

Bilder