Heimische Möbelhersteller steigern Umsatz

Von Mathias Mathes
Polstermöbel aus Oberfranken verkaufen sich vor allem im Inland gut - auch die der Firma Ponsel in Weidhausen. Foto: Mathias Matthes Foto: red

Kurz vor den Hausmessen der oberfränkischen Polstermöbelindustrie zeigt sich die Branche optimistisch. Im ersten Halbjahr 2016 verzeichneten sie ein Wachstum von 2,7 Prozent.

 
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„Trotz des weiterhin harten Konkurrenzkampfs, insbesondere mit ausländischen Herstellern, können sich heimische Polstermöbel in der Regel durch hochwertige Produkte am Markt behaupten“, betonte Christian Dahm, Geschäftsführer des bayerischen Verbands der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung, bei einem Pressegespräch in Coburg. Neue Designs und Innovationskraft beim Herstellungsprozess sowie bei den Polstermöbeln selbst zahlten sich für die Unternehmen aus.

Heftiger Strukturwandel

Welch heftigen Strukturwandel die Branche hinter sich hat, zeigt freilich der Blick auf die 80er-Jahre. So verwies Harald Welsch, Seniorchef beim Polstermöbler Ponsel in Weidhausen (Landkreis Coburg), darauf, dass es im Jahr 1986 noch rund 80 Hersteller in Oberfranken gegeben habe. Heute seien es noch 19.

Die verbliebenen Produzenten verspüren seit einigen Jahren Aufwind. Dies, so Dahm, zeige sich gerade bei den Hausmessen, wo die Branche ihre Leistungsfähigkeit jedes Jahr unter Beweis stelle. „Es gibt nirgendwo sonst in Deutschland eine Fachmesse, die sich so stark auf Polstermöbel spezialisiert hat.“ Besucher erhielten einen einzigartigen Überblick über die neuesten Entwicklungen.

Vor allem im Inland läuft's gut

In diesem Jahr haben sich nach Verbandsangaben die Unternehmen und ihre Auftragseingänge positiv entwickelt. Zugpferd sei der Binnenmarkt mit einem Plus von 3,4 Prozent, während der Zuwachs beim Export mit 1,3 Prozent verhaltener ausgefallen sei. Der Gesamtumsatz der bayerischen Polstermöbelindustrie belief sich im ersten Halbjahr 2016 auf 257 Millionen Euro. „Bayerische Unternehmen erwirtschaften fast die Hälfte des Branchenumsatzes in Deutschland“, so der Verbandsgeschäftsführer. Einen großen Anteil daran habe wiederum die oberfränkischen Hersteller. Dabei steige der Umsatz bei gleich bleibenden Stückzahlen. Für Dahm ein Indiz, dass die oberfränkischen Polstermöbler eben nicht mit Masse, sondern mit hoher Produktqualität punkten können. „In Qualitätsfragen ist Oberfranken nach wie vor führend.“

Hausmessen: Blick hinter die Kulissen

Doch wer sind die Menschen hinter den hochwertigen Produkten? Antworten auf diese Frage soll der diesjährige Schwerpunkt der Hausmessen vom 25. bis 28. September unter dem Motto „Echte Originale. Die Köpfe hinter den starken Marken“ geben. Diese Marketingstrategie greife eine der großen Stärken der Messen auf, sagt Dahm. Fachleute vom Unternehmer über den Designer bis zum Musterbauer stünden als kompetente Ansprechpartner für die Einkäufer des Handels zur Verfügung, wenn die regionalen Unternehmen ihre Neuheiten in den hauseigenen Showrooms präsentieren. Der generelle Trend geht nach Dahms Worten zum stärkeren Einsatz von Modul- und Plattformstrategien und der Weiterentwicklung von Form und Funktion der Polstermöbel.