Haspo verliert in Haunstetten mit 25:31

Von Steffen Berghammer
Yannik Meyer-Siebert war gegen Haunstetten mit sieben Treffern erfolgreichster Haspo-Torschütze. Foto: Peter Kolb Foto: red

Bayernligist Haspo Bayreuth (6.) hat nach dem kurzen Zwischenhoch mit dem 27:18-Heimsieg gegen den TSV Ismaning (14.) eine deutliche Auswärtsniederlage beim oberen Tabellennachbarn TSV Haunstetten (5.) hinnehmen müssen. Trotz der Rückkehr der beiden zuletzt verletzt fehlenden Leistungsträger Fabio Nicola und Tim Herrmannsdörfer verlor die Mannschaft der beiden Trainer Michael Werner und Marc Brückner mit 25:31 (7:13) und scheiterte dabei allen voran an ihrer Abschlussschwäche.

 
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„Natürlich kann man bei einer heimstarken Mannschaft wie dem TSV Haunstetten verlieren, aber die Art und Weise war schon sehr enttäuschend“, wollte Haspo-Trainer Michael Werner nach Spielschluss nichts beschönigen. „Wir haben von der ersten Minute an miserabel geworfen und dann den Kopf hängen lassen. So kannst du auswärts bei keiner Mannschaft in der Bayernliga bestehen.“

Damit spricht der Bayreuther Trainer die 24 Fehlwürfe schonungslos an, die sich die Bayreuther erlaubten. Außerdem haderten die Haspo-Trainer auch mit der phasenweise unterirdischen Strafwurfquote, die am Ende bei fünf von zehn Treffern lag. In der ersten Halbzeit ließen die Gäste sogar vier von sechs Siebenmetern aus.

So verbaute sich Haspo auch gleich zu Beginn der ersten Halbzeit eine durchaus mögliche Führung und lag über 1:4 (10.) sofort deutlich beim 3:8 (21.) im Rückstand. Allen voran gegen die auch von Haunstetten praktizierte offensive 3:2:1-Abwehr taten sich die Bayreuther schwer und schafften es zu selten, den Angriffsdruck über mehrere Positionen aufrecht zu erhalten. Beim 11:5 (24.) war der TSV dann erstmals mit sechs Tore in Front und sollte diesen Vorsprung auch bis zum 13:7-Pausenstand fast problemlos verwalten.

Nach dem Seitenwechsel drohte den Bayreuthern dann sogar eine noch deutlichere Niederlage, da sie in der 44. Minute mit 12:21 im Rückstand lagen. Angetrieben vom auffälligen Rückraumlinks Alexander Horner (6/2 Tore) war der Haunstetter Heimsieg zu diesem Zeitpunkt schon kaum mehr gefährdet. Dabei waren vor allem die nur zwölf Treffer in 44 Minuten Spielzeit bezeichnend für den gebrauchten Bayreuther Tag.

Immerhin zeigte die junge Haspo-Mannschaft in der Schlussviertelstunde Moral und betrieb durch 13 Tore in den letzten 14 Minuten noch deutliche Ergebniskosmetik. „Zur Zeit klaffen bei uns Anspruch und Wirklichkeit meilenweit auseinander, und daran müssen wir schnellstens arbeiten“, war auch Haspo-Trainer Marc Brückner nach Spielschluss enttäuscht. „Die Jungs haben, erst als das Spiel quasi schon durch war, gezeigt, was eigentlich in ihnen steckt. Dann haben wir schnell und vor allem zielorientiert nach vorne gespielt und sind auch zu unseren einfachen Toren gekommen. Diese Leistung müssen wir aber jetzt auch endlich mal wieder über 60 Minuten abliefern und haben dafür am Samstag zuhause gegen Rimpar auch gleich wieder die Möglichkeit.“

Haspo Bayreuth: Lehnard, Naglik – Nicola (5 Tore), Bader, Herrmannsdörfer (3), S. Berghammer (2), Rahn, Schmidt (4), Kritzenthaler, Klenk, Meyer-Siebert (7/3), Y. Berghammer, Goeritz (1), Klima (3/2).

Haspo-Damen enttäuschen gegen Tabellenvorletzten

Der Damenmannschaft von Haspo Bayreuth (7.) ist der erhoffte Auswärtssieg bei der fast schon sicher abgestiegenen SG Schwabach/Roth (13.) versagt geblieben. Am Ende trennte sich die Mannschaft der beiden Trainer Matthias Starz und Felix Rockenmayer vom Tabellenvorletzten mit einem enttäuschenden 29:29 (10:11), wobei der Ausgleich erst in der Schlusssekunde hingenommen werden musste.

„Natürlich haben wir uns deutlich mehr erhofft und sind nun sehr enttäuscht über diesen einen Punkt“, haderte Haspo-Trainer Matthias Starz direkt nach der Schlusssirene mit der gezeigte Leistung seiner Mannschaft und ergänzte: „Wir tun uns ohne Haftmittel leider sehr schwer. Das soll keine Entschuldigung für den Punktverlust heute sein, es ist aber schon eine Zumutung, sich von Woche zu Woche wieder umstellen zu müssen. Es sollte doch eigentlich im Interesse aller Mannschaften sein, eine einheitliche Regelung in der höchsten bayerischen Handballliga zu erreichen.“

Dennoch erwischte Haspo Bayreuth den besseren Start in die Partie und erarbeitete sich beim 6:3 (10.) bereits die erste eigentlich solide wirkende Drei-Tore-Führung. Nachdem die Bayreutherinnen in der Folge jedoch zu viele freie Einwurfmöglichkeiten liegen gelassen hatten, führten die Gastgeberinnen durch einen folgenden 6:0-Lauf beim 9:6 (20.) erstmals mit drei Toren. Bis zur Halbzeit wurde die auf recht mäßigem Niveau stehende Begegnung dann von den beiden Abwehrreihen beherrscht, und so gingen die Bayreutherinnen mit einem knappen 10:11-Rückstand in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es bis zum 17:16 (39.) durch Rechtsaußen Lena Eckert, ehe Haspo das erste Mal wieder führte und der Favoritenrolle offensichtlich doch noch gerecht zu werden schien. Es gelang den Bayreutherinnen jedoch in keiner Phase der Partie, sich mit mehr als vier Toren abzusetzen.

Dezimiert durch eine Zeitstrafe und auch aufgrund der mangelnden Verwertung der Siebenmeter – vier von vier Strafwürfe wurden verworfen – musste Haspo Bayreuth beim 26:26 (57.) kurz vor Schluss wieder den Ausgleich durch Barbara Benz hinnehmen.

Beim Stand von 28:28 44 Sekunden vor Schluss erreichte die Spannung dann fast folgerichtig ihren Höhepunkt. Haspo konterte zwar in Person der auffälligen Kreisläuferin Jessica Peter 18 Sekunden vor Schluss erneut mit der Führung, zum Auswärtssieg reichte es trotzdem nicht. Fast mit der Schlusssirene erzielte Melanie Häusler nämlich noch den neuerlichen Ausgleich und sicherte damit den überraschenden Punkt für die Mittelfränkinnen.

Haspo Bayreuth: Bauer, Goetjes – Neeser, Hellriegel (4), Brahm, Kerling (1), Peter (7), Schmidt (2), Opitz (1), Eckert (4), Koppold (7), Stöcker, Duchon (3).

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