Haspo-Start in Uni-Halle gegen Vizemeister

Ein Schlüssel zu einem möglichen Haspo-Erfolg gegen Landshut könnte sein, die Vorstöße des durchsetzungsstarken
kosovarischen Nationalspielers Enis Kabashi (am Ball) zu verhindern. Foto: Christine Vincon Foto: red

Unter ungewohnten Umständen beginnt für Haspo Bayreuth die neue Saison. Nachdem die angestammte Spielstätte im Schulzentrum Ost gesperrt wurde, werden vorerst alle Heimspiele in der Sporthalle der Universität ausgetragen. Dort trifft das Haspo-Team in der Männer-Bayernliga am Samstag um 19.30 Uhr auf Vizemeister TG Landshut.

 
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Wie berichtet, ist die Halle im Schulzentrum Ost gerade aufgrund der akut notwendig gewordenen Erneuerung des Hallenbodens gesperrt. Ein Ausweichen in die Halle des Sportinstituts der Universität war da insbesondere wegen der nötigen Abmessungen für das Spielfeld eine alternativlose Konsequenz. „Wir sind der Universität und dem Sportamt sehr dankbar, dass die Halle so kurzfristig für uns zur Verfügung gestellt wurde“, betont Haspo-Vorsitzender Andreas Berghammer.

Dieser Umzug dürfte aus sportlicher Sicht wohl das kleinste Problem sein. Die größere Herausforderung zur Heimpremiere stellt vielmehr der Gegner dar. Schließlich sammelte die TG Landshut in der vergangenen Spielzeit mit 36:16 Punkten noch zwei Zähler mehr als Haspo (4.) und wurde damit Vizemeister hinter dem souveränen Titelträger HC Erlangen II. Große Spannung versprechen auch die damaligen direkten Vergleiche: In Landshut verlor Haspo mit 26:27, daheim gab es ein 33:33.

Nationalspieler aus dem Kosovo dabei

Der große Trumpf der Niederbayern war dabei ihr wurfgewaltiger Rückraum. Stolze 720 Tore produzierte der Landshuter Angriff, was nur vom Meister Erlangen II (802) übertroffen wurde – und von Haspo (754). Hauptsächlich verantwortlich für die Durchschlagskraft des TG-Rückraums waren Matthias Müller (150 Tore) auf der linken Seite und Enis Kabashi (126) auf der rechten. Letzterer ist Nationalspieler des Kosovo und hat mit der Auswahl seines Heimatlandes in der Sommerpause sensationell die Hauptqualifikation zur Europameisterschaft 2020 erreicht.

Dennoch stehen die Landshuter vor einer etwas ungewissen Zukunft. Mit den beiden etatmäßigen Spielmachern Dominik Abeltshauser (115 Tore) und Stefan Axthaler (61) sowie dem zuletzt ohnehin schon verletzt fehlenden Kreisläufer Alexander Reitmeier (30 Tore in nur elf Spielen) verkündeten nach Saisonschluss gleich drei Leistungsträger ihr Karriereende. Da dieses Trio auch im Abwehrzentrum eingesetzt wurde, steht der frühere Bayreuther Regionalligaspieler Milan Sedivec als TG-Trainer auch in diesem Bereich vor einem Umbruch.

Ex-Bayreuther als neuer Spielmacher

Ersetzt wurden diese Abgänge durch junge und unerfahrene Akteure. Rückraumspieler Moritz Berndl kam von der unterklassigen SpVgg Altenerding und der erst 19-jährige Trainersohn Milan Sedivec junior aus Pilsen. Umso wichtiger war für die TG Landshut die kurzfristige Verpflichtung des mittlerweile 31-jährigen Spielmachers Julian Ruckdäschel. Der Ex-Bayreuther sammelte schließlich mit Haspo, Unterhaching und zuletzt Anzing ausgiebig Bayernliga-Erfahrung und soll die ordnende Hand im Spiel der Niederbayern werden.

„Natürlich hat Landshut wichtige Spieler verloren, aber auch wir haben mit Marius Hümpfer und Paul Saborowski unsere Haupttorschützen ersetzen müssen“, gibt Haspo-Trainer Michael Werner zu bedenken. „Es wird also interessant sein zu sehen, welche Mannschaft das besser kompensieren kann.“

Haspo Bayreuth: Lehnard, Miersch – S. Berghammer, Goeritz, Herrmannsdörfer, Nicola, Meyer-Siebert, Rahn, Weiß, Elschner, Baldauf, Klenk, Schalk, Schmidt, Y. Berghammer.

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