Haspo-Rumpfteam wehrt sich nach Kräften

Wegen der sehr dünnen Personaldecke griff Haspo-Trainerin Michaela Lehnert noch einmal selbst zum Ball. Foto: Archiv Foto: red

Erwartungsgemäß stand Haspo Bayreuth in der 3. Bundesliga Ost bei den Füchsen Berlin vor einer unlösbaren Aufgabe. Mit den nur acht Feldspielerinnen, die von einer Grippewelle im Team verschont worden waren, unterlag der Tabellenvorletzte beim verlustpunktfreien Spitzenreiter mit 14:29 (7:13).

 
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Im ungleichen Duell mit dem ausgeglichen und tief besetzten Ex-Bundesligisten, der seine 14 vorangegangenen Spiele mit einer durchschnittlichen Differenz von mehr als zehn Toren gewonnen hatte, wehrte sich das dezimierte Haspo-Team nach Kräften. Zumindest in der ersten Halbzeit boten die Gäste sogar eine durchaus beachtenswerte Leistung, ehe ihnen dann schlichtweg die Luft ausging.

Neben der verletzten Tabea Brielmann fehlten im Haspo-Aufgebot auch die erfolgreichste Torschützin Jana Lichtscheidel sowie Laura Brahm, Tamara Glowienka, Loraine Hellriegel, Julia Dörfler und Sara Mustafic – insgesamt also sieben Spielerinnen aus dem Kader der letzten Wochen. Da zudem Spielmacherin Elena Kerling angeschlagen war und Rückraumspielerin Anna-Maria Renner in der 41. Minute mit der dritten Zeitstrafe ausschied, griff sogar Trainerin Michaela Lehnert aktiv ins Geschehen ein. „Die Mädels können absolut stolz auf sich sein“, lobte sie anschließend den großen Einsatz ihres Teams. „Ich finde, dass das Ergebnis angesichts unserer hervorragenden, kämpferischen Einstellung vielleicht sogar ein bisschen zu hoch ausgefallen ist.“

Erneut gute Abwehrleistung

Größtes Plus der Gäste war erneut die schnellbeinige Abwehr mit einer starken Torhüterin Klara Benz. So lag Haspo bis zur zwölften Minute nur mit 1:2 zurück. „Selbst der Tabellenführer hat gegen unsere Abwehr viele Fehler gemacht“, freute sich Lehnert. Andererseits war zwar auch die physisch starke 6:0-Deckung der Füchse sehr stabil, aber unter der ruhigen Regie von Kerling hielt Haspo mit disziplinierten Angriffen die Fehlerquote gering.

Die zweite Hälfte begann mit einem Siebenmetertor von Kerling zum 8:13 (33.), aber dann folgte schon der erste längere Berliner Lauf mit 7:1 Toren zum 20:9 (48.). Vor allem Sophie Mrozinski (7 Tore) im rechten Rückraum und Toptorjägerin Anna Blödorn (6/1) waren nun nicht mehr zu halten. „Irgendwann waren wir verständlicherweise einfach platt und dann haben sich auch die technischen Fehler gehäuft“, analysierte Lehnert die zweite Halbzeit, um aber sofort anzufügen: „Da kann man der Mannschaft aber wirklich keinen Vorwurf machen.“

Statistik

Füchse Berlin: Stevanovic, Faßold – Maj, Neuendorf (3), Krakat (2), Kunde, Kobien, Jander (1/1), Eber (3), Blödorn (6/1), Lenk (1/1), Sviridenko (3), Trumpf (3/2), Mrozinski (7).

Haspo Bayreuth: Benz, Bauer – Lehnert, Lindner (1/1), Kerling (2/1), Hall (2), Fischer (2), Friedrich (2), Renner, Stöcker (5).

SR: Karoline Noack, Madlen Tornow (Wildau); Strafminuten: Berlin 6, Bayreuth 12, einschließlich Rote Karte für Renner (3. Zeitstrafe/41.).

Stationen: 6:3 (17.), 11:4 (26.), 13:8 (33.), 20:9 (48.), 24:13 (52.), 29:14 (Ende).

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