Haspo mit Rumpfteam zum Zweiten

Leistungsträger auf der Verletztenliste: Tim Herrmannsdörfer fällt wegen einer Schulterverletzung aus. Foto: Peter Kolb Foto: red

Vor der wohl größten Herausforderung der Saison steht Haspo Bayreuth in der Männer-Bayernliga. Zur ohnehin schon sehr schweren Aufgabe am Samstag um 20 Uhr beim formstarken Tabellenzweiten TSV Friedberg kommen extreme Personalsorgen.

 
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Nachdem bereits Torwart Niklas Pfeifer (Kreuzbandriss), Sven Goeritz (Rücken), Fabio Nicola (Blinddarm) und Yannick Berghammer (Finger) längerfristig ausfallen, werden nun auch noch die Leistungsträger Tom Elschner (Pfeiffersches Drüsenfieber) und der zuletzt elffache Torschütze Tim Herrmannsdörfer (Schulter) wochenlang fehlen. In Friedberg werden voraussichtlich gerade noch acht Feldspieler dabei sein.

„Unser aktuelles Pech ist schon atemberaubend und in der Form einfach nicht aufzufangen“, hadert Trainer Marc Brückner mit dem Schicksal. „Uns fehlt gerade beinahe eine komplette Aufstellung, und damit fangen die Schwierigkeiten ja auch schon im Trainingsablauf an.“ Das trifft die Bayreuther nun auch noch in einer Formkrise. Von den sechs Spielen seit Jahresanfang gingen fünf verloren.

Gastgeber seit 30. November unbesiegt

Dagegen durchlebt der kommende Gastgeber gerade ein Hoch. „Die Friedberger schweben seit dem Rückrundenstart auf Wolke sieben“, sagt Haspo-Trainer Michael Werner. Seit 30. November sind sie ungeschlagen und haben am letzten Wochenende sogar für den ersten Punktverlust von Erlangen-Bruck gesorgt. Somit dürfte der Bayreuther 25:23-Sieg im Hinspiel kaum ein guter Gradmesser für die aktuellen Kräfteverhältnisse sein.

Große Stärke des TSV Friedberg ist die Ausgewogenheit zwischen Angriff und Abwehr: 511 Tore markieren die drittbeste Ausbeute in der Liga, und 449 Gegentreffer stehen für die zweitbeste Defensive. Aktivposten sind dabei Toptorschütze Fabian Abstreiter (102 Tore) im linken Rückraum sowie der groß gewachsene und dadurch unangenehm zu verteidigende Kreisläufer Paul Thiel (73).

„Wir wissen noch nicht genau, mit welcher Aufstellung wir diese große Aufgabe angehen werden“, sagt Michael Werner. Als reiner Punktelieferant werde man aber nicht antreten: „Wir werden dieses Spiel mit vollem Kampfgeist angehen und den Friedbergern alles entgegenwerfen, was wir zur Verfügung haben. Das Ergebnis ist angesichts unserer Situation erst einmal zweitrangig, aber kämpfen wollen wir bis zur Schlusssirene.“

Haspo-Damen beim Tabellenführer zu Gast

Nach den letzten zwei Erfolgen gegen Ottobeuren (33:29) und in Nürnberg (28:23) stehen die Damen von Haspo Bayreuth in der Bayernliga vor einem Härtetest. Beim Spitzenreiter HSV Bergtheim treten sie am Samstag um 18 Uhr zweifellos als Außenseiter an, doch ganz chancenlos scheint der Tabellensechste nicht. Immerhin kam er bereits im Hinspiel mit 26:27 einer Überraschung ganz nahe.

„Der Stachel sitzt natürlich noch tief“, erinnert sich Haspo-Trainer Matthias Starz nur ungern an das Hinspiel. „Wir haben 60 Minuten lang stark gespielt und hatten sogar die Chance auf den Sieg. In den letzten 30 Sekunden geben wir das Spiel dann aber leider aus der Hand.“

Er weiß aber auch, dass seine Mannschaft gerade deswegen auf eine Revanche brennen wird. Vor allem die Abwehr wird bei diesem Vorhaben der entscheidende Faktor sein. Schließlich stellt der HSV Bergtheim mit im Durchschnitt über 30 Toren den besten Angriff der Bayernliga. Dabei ragen vor allem Rückraumspielerin Julia Koss (118 Tore) und Linksaußen Martina Gerdes (92) heraus. Das Duo war bisher noch von keinem Gegner wirklich in den Griff zu bekommen und gehört zu den ersten Zehn der Torjägerliste.

„Wir wissen um die individuelle Stärke des Gegners“, warnt Co-Trainer Felix Rockenmayer. „Diese Mannschaft hat aber nicht nur individuelle Klasse, sondern ist auch sehr gut aufeinander eingespielt. Jede Spielerin ist immer für ein Tor gut.“ Dass der Titelfavorit allerdings nicht unverwundbar ist, hat am vergangenen Wochenende der HC Erlangen vorgemacht. Der Tabellenvierte feierte gegen Bergtheim einen vor allem in der Höhe überraschenden 30:19-Sieg.

Trotzdem gilt Haspo aber als Außenseiter, weil die Personalsituation alles andere als optimal ist. „Wir müssen leider weiterhin auf Kathrin Lindner und Theresa Stöcker verzichten“, erklärt Trainer Starz. „Auch Kristina Hall steht nicht zur Verfügung, und einige Spielerinnen werden angeschlagen in die Partie gehen.“

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