Haspo-Damen nicht wie ein Tabellenletzter

Die Haspo-Damen vergaben einige Chancen, um dem Spiel eine Wende zu geben. Hier war Sara Mustafic (Nr. 13) frei gespielt worden, doch sie stand auf dem Kreis. Foto: Alex Müller Foto: red

Lange Zeit schienen die Damen von Haspo Bayreuth eine unerwartete Chance auf den zweiten Saisonsieg in der 3. Bundesliga Ost zu haben. Daraus wurde dann zwar doch nichts, aber bei der 27:32 (12:16)-Niederlage gegen den SC Markranstädt verdienten sie sich trotzdem Respekt für eine ansprechende Leistung, bei der sie nicht wie ein Tabellenletzter auftraten.

 
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„Das war eine hundertprozentige Steigerung zum bisherigen Saisonverlauf“, zeigte sich Haspo-Trainerin Michaela Lehnert entsprechend zufrieden. Während zuvor die teils niederschmetternd deutlichen Niederlagen meist durch zahlreiche eigene technische Fehler zustande gekommen waren, wirkte Haspo diesmal deutlich ballsicherer und vor allem mutiger. Auch der 0:3-Fehlstart (3.) ging offenbar nicht zulasten des Selbstvertrauens, so dass fast ebenso schnell der Ausgleich zum 3:3 (7.) gelang.

Auch in der Folge hielt das Schlusslicht mit dem solide im Mittelfeld platzierten sächsischen Aufsteiger munter mit. Lediglich die bekannt starke linke Angriffsseite der Gäste bereitete den Bayreutherinnen über 60 Minuten große Probleme. Zu abgeklärt wirkte Jurate Kiskyte im linken Rückraum bei ihren Aktionen, und auch Linksaußen Vivien Walzel traf immer dann, wenn Haspo drauf und dran schien, das Spiel zu wenden.

Beispielsweise waren die Gastgeberinnen auf einem guten Weg, als sie den 6:9-Rückstand (15.) zum 9:9 (17.) ausgeglichen hatten. Doch eine Führung wollte einfach nicht gelingen. Allen voran die herausragende Spielmacherin Elena Kerling trieb Haspo immer wieder erfolgreich an und fand meist einen optimalen Mittelweg zwischen eigenem Abschluss und Passspiel. Ein weiterer Aktivposten bei den mannschaftlich geschlossen wirkenden Bayreutherinnen war Linksaußen Kristina Hall, die jedoch im zweiten Durchgang mit einer Fußverletzung zum Zuschauen gezwungen war.

Entscheidende Schwächephase vor der Pause

Entscheidend war letztlich, dass Haspo kurz vor dem Seitenwechsel für ein paar Minuten einbrach. Schon waren die abgezockten Gäste zur Stelle und erzielten fünf Tore in Folge zur 16:11-Führung. Doch auch beim 13:18-Rückstand war der Widerstand der Haspo-Damen noch lange nicht gebrochen. Sie kämpften sich auf 19:20 (39.) heran und durften auch beim 22:24 (48.) sowie letztmals beim 26:29 (58.) noch immer auf einen Punktgewinn hoffen. Wichtige Beträge dazu leistete Hanna Bauer im Tor, die zahlreiche klare Chancen der Gäste vereitelte. Nur der entscheidende Schlag, um den Favoriten ins Wanken zu bringen, blieb aus.

„Wir haben uns heute an alle unsere guten Vorsätze gehalten und endlich richtig mutig aufgespielt“, freute sich Michaela Lehnert. „Und man hat den unbedingten Willen gesehen.“ ⋌⋌berg

Statistik

Haspo Bayreuth: Benz, Bauer – Dörfler (1), Hellriegel (4/1), Lindner (2), Kerling (8/1), Hall (5), Fischer (3), Mustafic, Brahm, Renner (2), Glowienka (2).

SC Markranstädt: Gottschalk, Mikszto, Heyne – Kiskyte (7/3), Müller (4/2), Schwarz (3), Pöschel (5), Walzel (6), Wittwer (1), Morenz, Schütze (1), Kathner (1), Loehnig (4).

SR: Mehl (Stadeln), Hutner (Dietmannsried); Strafminuten: Bayreuth 8, Markranstädt 14.

Stationen: 0:3 (3.), 3:3 (7.), 6:9 (15.), 9:9 (17.), 11:11 (21.), 11:16 (30.), 12:16 (Halbzeit), 13:18 (33.), 19:20 (39.), 21;24 (47.), 23:27 (55.), 25:28 (57.), 27:32 (Ende).

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