Haspo-Damen mit intakter Moral

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Kaum ein Durchkommen: Der Übermacht der Berliner Abwehrreihe stellt sich hier die Bayreutherin Jana Lichtscheidel (Nummer 15). Foto: Peter Kolb Foto: red

Erwartungsgemäß hatte Haspo Bayreuth auch am vierten Spieltag in der 3. Bundesliga Ost keine Chance auf den ersten Punktgewinn. Immerhin lieferte der Tabellenletzte gegen die Füchse Berlin aber einen Beleg für seine intakte Moral, denn nach einem deklassierenden Halbzeitstand von 10:21 zog er sich gegen den verlustpunktfreien Ex-Bundesligisten am Ende mit 25:37 durchaus achtbar aus der Affäre.

 
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„Zwei solche Halbzeiten wären natürlich ein Hammer“, sagte Haspo-Trainer Mario Malovetz. „Doch dafür fehlt uns bei allen guten Ansätzen die Konstanz. Bei der Sicherheit aller Abläufe sind uns die Berliner deutlich voraus, aber das hat eben auch mit hundert Prozent mehr Training zu tun.“

Tatsächlich hatten die Berlinerinnen mit ihrer technischen Qualität anfangs einen Klassenunterschied aufgezeigt. Besonders auffällig war ihre Sicherheit, mit der sie jeden Bayreuther Fehler durch gut strukturiertes Tempospiel bestraften.

Starker Rückraum der Füchsinnen

So schafften es die Gäste bis zum 5:13 (13.), ein Tor pro Minute zu erzielen. Wenn sich die Haspo-Abwehr erst einmal formiert hatte, sah sie mitunter gar nicht schlecht aus. Allerdings fanden die Füchsinnen mit der individuellen Klasse ihrers Rückraums auch dann meist immer noch einen guten Abschluss. Zudem fehlte Haspo der Rückhalt einer starken Torhüterleistung, denn Neuzugang Klara Benz blieb bei ihrer Heimpremiere glücklos.

Nach der Pause gelang es den Bayreutherinnen besser, ihre Abwehr zu formieren und daraus auch eigene Gegenstöße vor allem über Kristina Hall zu entwickeln.Der Kampfgeist in der Defensive war dabei ebenso ein Indiz für die ungetrübte Stimmung im Team, wie der gemeinsame Jubel über jede gelungene Aktion.

Für mehr Selbstvertrauen im Rückraum sprachen beispielsweise die beiden Unterzahl-Treffer zum knappsten Zwischenstand beim 16:23 (41.). Loraine Hellriegel traf später sogar einmal bei 3:5-Unterzahl zum 19:29 (47.). Allerdings darf man bei der Bewertung der zweiten Halbzeit auch nicht vergessen, dass auf Berliner Seite die herausragende Rückraumspielerin Anna Blödorn aus dem früheren Bundesliga-Kader nur noch als Siebenmeter-Werferin zum Einsatz kam.

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