Schäden sind nicht zu vermeiden
Der Einschlag wird mittlerweile über das ganze Jahr verteilt. Zur Hälfte erledigen ihn Forstarbeiter, zur anderen Hälfte wird das Holz bereits hochmechanisiert geerntet. Im Winter wirken Schnee und Eis als Schutzschicht für den Boden, im Sommer werden in weichem Gelände breite Bänder auf die acht fast mannshohen Reifen gespannt, um den Druck noch besser zu verteilen. Schäden sind bei aller Umsicht allerdings nicht zu vermeiden. Vor allem die Forstwege – 350 Kilometer davon unterhalten die Staatsforsten im Betrieb Fichtelberg – leiden, wenn der 260 PS starke Harvester darauf eine Kurve fahren muss.
Götz hat seinen Harvester wieder zurück auf den Forstweg bugsiert. Jetzt ist Kollege Albert Pscherer dran. Der 59-jährige Mehlmeisler fährt den Forwarder, die Maschine, die die neben der Rückegasse gestapelten Holz-Sortimente aus dem Wald holt und abholbereit für die Kunden an den Rand des Forstweges schlichtet. 114 500 Festmeter Holz verkauft der Forstbetrieb Fichtelberg jedes Jahr, zumeist Bauholz der Qualitätsklassen B und C. Der Rest sind „Dora-Hölzer“, wie Götz sagt. Aus ihnen werden Pressspanplatten, Hackschnitzel oder Zellstoffe hergestellt.
Feierabend im Forst. Götz und Pscherer haben pro Stunde rund 20 Festmeter Holz gemacht, knapp zehnmal so viel wie herkömmliche Holzhauer mit Motorsäge und Axt. Das Harvester-Team ist für die Massenware zuständig. Bei Wertholz der Qualitätsklasse A, aus dem edle Furniere geschnitten oder gar Geigen gebaut werden, ist der Mensch der Maschine immer noch weit überlegen. Diese Bäume werden bis heute ganz klassisch gefällt: von Hand.