Handwerk brummt wie seit 25 Jahren nicht

Auf dem Bau läuft es im Handwerk am besten. Foto: Britta Pedersen/dpa Foto: red

Das Handwerk in Oberfranken bleibt bärenstark. Die Handwerkskammer (HWK) vermeldet als Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage das beste vierte Quartal seiner Mitgliedsbetriebe seit 25 Jahren.

 
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„Die oberfränkischen Betriebe haben im vierten Quartal 2016 das hohe Tempo gehalten und damit den stärksten Jahresabschluss seit 25 Jahren erreicht“, wird HWK-Präsident Thomas Zimmer zitiert. Demnach schätzte in der repräsentativen Umfrage unter 494 Betrieben mit 7613 Beschäftigten exakt die Hälfte seine aktuelle Geschäftslage als gut ein, weitere 38,5 % noch als befriedigend. Im Raum Bayreuth/Kulmbach lag die Zahl der mindestens zufriedenen Firmeninhaber bei 87 Prozent - das ist exakt der Wert des Vorjahres. Konjunkturtreiber war laut HWK die anhaltend starke Kaufkraft, von der unter anderem die Bereiche Bau- und Ausbau sowie Lebensmittel profitiert hätten. Bei den Gesundheitshandwerken sowie bei Friseuren und Kosmetikern lief es dagegen nicht so gut.

Optimistischer Blick in die Zukunft

In Summe schauen die heimischen Handwerker auch in die nahe Zukunft optimistisch. Wegen der vergleichsweise hohen Auftragsreichweiten von 6,5 Wochen und der insgesamt robusten Handwerkskonjunktur rechnen laut Umfrage 41 Prozent der Betriebe weiterhin mit einer guten und weitere 45 Prozent mit einer zumindest befriedigenden Geschäftslage. Entsprechend werde der Bedarf an Fachkräften auch 2017 hoch bleiben, womöglich könnten nicht alle offenen Stellen besetzt werden.

Die einzelnen Handwerkszweige

  • Dank der milden Temperaturen in den letzten drei Monaten 2016 stellt sich die Geschäftslage in den Bereichen Bau und Ausbau besonders gut dar. 92,5 sowie 91 Prozent der Betriebe sind mit ihr mindestens zufrieden. Dementsprechend waren die Betriebe auch zum Jahresende gut ausgelastet. Die Ausbaubetriebe weisen mit einer durchschnittlichen Kapazitätsauslastung von 83 Prozent die höchsten Werte im Branchenvergleich auf.
  • Bei den Betrieben des gewerblichen Bedarfs ist das Bild ähnlich gut. Mit einem Zufriedenheitswert von 92,5 Prozent übertreffen die Zulieferer nicht nur das Vorjahresquartal, sondern auch die Geschäftslage der vorherigen Monate um drei Prozentpunkte.
  • Die Geschäftslage im Kfz-Handwerk ist im Vergleich zu den Vormonaten nahezu unverändert. 83 Prozent der oberfränkischen Kfz-Betriebe sind mindestens zufrieden. Vor allem Vertragswerkstätten berichten von einer guten Auslastung im Servicebereich.
  • Das Weihnachtsgeschäft hat die Nahrungsmittelhandwerke weiter beflügelt und sorgt für eine herausragende Geschäftslage: 94 Prozent sind mindestens zufrieden, fast zwei Drittel melden sogar eine gute Geschäftslage. Dementsprechend haben die Lebensmittelhandwerke auch die höchsten Umsatzsteigerungen aller Handwerkszweige zu verzeichnen. Bei 39 Prozent sind die Umsätze nach oben gegangen.
  • Trotz der guten Konjunktur mussten die Gesundheitshandwerke vergleichsweise starke Einbußen hinnehmen, so dass ein Drittel mit der Geschäftslage unzufrieden ist. Allerdings sind die Inhaber optimistisch, denn 35,5 Prozent rechnen mit steigenden Auftragseingängen - so viele wie in keiner anderen Branche.
  • Auch Friseure und Kosmetiker haben verglichen zum Vorjahr bei der Geschäftslage leicht nachgelassen. Auch die Kapazitätsauslastung ist mit 63 Prozent etwas niedriger als im Vorquartal. Dennoch sind 71,5 Prozent mit der Geschäftslage mindestens zufrieden. red

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