Hallenbad Hollfeld Ein neuer Bademeister muss her

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Das Hallenbad muss auch künftig für alle Bürger offen bleiben, sagt Hartmut Stern: In der Stadtratssitzung präsentierte er einen Antrag des Bürgerforums, in dem skizziert wird, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Foto: Gerhard Leikam Quelle: Unbekannt

HOLLFELD. Ein Signal soll es sein. Ein Signal gegen das drohende Aus für den öffentlichen Betrieb des Hallenbades an der Gesamtschule. Für das Bürgerforum stellte Hartmut Stern in der Sitzung des Stadtrats am Dienstagabend einen Antrag vor – mit dem Ziel, die Zukunft der Einrichtung zu sichern. Die ist gefährdet, weil ab Januar kein Bademeister mehr als Betreuer zur Verfügung steht.

 
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Denn Bruno Eberlein wird altersbedingt zum Ende des Jahres ausscheiden. Der Zweckverband Gesamtschule – er ist auch für das Hallenbad zuständig – hat entscheiden, aus Kostengründen keinen Nachfolger einzustellen. Durch diesen Sparkurs könne der Badebetrieb für alle Bürger nicht mehr gewährleistet werden, heißt es in dem Antrag.

Für den Schwimmunterricht der Schüler aus Hollfeld und der Umgebung werde der neue Hausmeister Hilmar Herzing die nötigsten Arbeiten übernehmen. Von der Wasserprüfung bis zu Reinigungsarbeiten. Dies ersetze aber keine Badeaufsicht, die werde es auch für die Schüler nicht mehr geben, betonte Hartmut Stern in der Sitzung.

Viele wollen dieses Bad

Das könne nicht das letzte Wort sein. Zumal das Bad durchaus gut angenommen werde. Nicht nur von Hollfeldern. Das bestätigte Thomas Appel (Heimatliste): „Es existiert dazu ja auch eine Umfrage, nach der sind viele dafür, das Bad zu erhalten.“ Der Antrag des Bürgerforums enthält eine Liste von Vorschlägen, wie dies in der Praxis aussehen könnte. So sollte der Zweckverband wieder einen Bademeister einstellen, der auch für die Badeaufsicht an drei Wochentagen zuständig ist: Montag, Mittwoch und Freitag von 18 bis 21.30 Uhr. Im Gegenzug würde sich die Stadt Hollfeld mit 5000 Euro pro Jahr an den Kosten beteiligen.

Preise werden steigen müssen

Um eine Preiserhöhung komme man „natürlich nicht herum“. Nach Einschätzung des Bürgerforums könnten sich aber auch Familien einen Besuch des Bades dann ohne weiteres leisten. Das Kassieren des Eintritts sollte durch die Kommune erfolgen, damit für den Zweckverband keine Personalkosten entstehen. Und: Laut Antrag soll eine Zusammenarbeit von Frei- und Hallenbad angestrebt werden. Mit der Konsequenz, dass während der Freibadsaison von Mai bis September das Hallenbad für die Öffentlichkeit geschlossen bleibt.

Der Erhalt des Bades sei auch nötig, so Stern, weil nach einem bundesweiten Trend immer weniger Kinder und Jugendliche schwimmen können. Erlebnisbäder wie die Therme in Obernsees könnten den Wegfall eines „normalen“ Bades nicht ausgleichen, da dort oft kaum Schwimmflächen vorhanden sind.

Hoffen auf den Kreistag

Auch mit Blick auf das Schulschwimmen sei die Anwesenheit eines Bademeisters unumgänglich. Weil oft nur eine Aufsichtsperson beim Schwimmunterricht dabei sei. Da der Nichtschwimmeranteil bei Grundschülern bei über 50 Prozent liege, sei zumindest ein zweiter Betreuer erforderlich. Auch bei den Fünft- und Sechstklässlern der Gesamtschule seien Nichtschwimmer vertreten. „Wir können keinen Bademeisters anstellen, das ist Sache des Kreises“, sagte Bürgermeistern Karin Barwisch (Bürgerforum). Sie gehe davon aus, dass dieser Antrag in der Kreistagssitzung im Dezember behandelt werde. Ist dies nicht der Fall, „werde ich das selbst ansprechen“.

Mit Konsolidierung vereinbar?

Grundsätzlich sei diese Initiative natürlich zu begrüßen, meinte Markus Seidler (WG Hollfeld-Land). Er verwies aber auch auf den Sparkurs, den Kommune zur Konsolidierung ihrer Finanzlage fahren muss, gerade auch bei den freiwilligen Leistungen: „Da haben wir bisher eine ganz harte Linie eingeschlagen, hier wird sie weich.“ Mache man das in diesem Fall, müsste dies auch für andere Bereiche gelten.

Aus Sicht von Manfred Neumeister (Grüne) handelt es sich beim Hallenbad um eine „notwendige Freiwilligkeit“. Und was den Kreistag angeht: „Die Verwaltungsgemeinschaft hat elf Vertreter in diesem Gremium. Wenn davon jeder drei andere Räte überzeugt, haben wir schnell eine Mehrheit.“

Rudi Arnold (WG Hollfeld-Land) zog so etwas wie ein Fazit. Die drohende Schließung sei ein „für alle ernstes Thema“. Doch nun müssten sich der Zweckverband Gesamtschule und damit der Landkreis äußern, wie er weiter vorgehen will.

Um Unterstützung werben

Der Antrag des Bürgerforums wird nun beim Zweckverband eingereicht. Zudem soll Karin Barwisch das Gespräch mit anderen Bürgermeistern aus der Region suchen, um bei ihnen um Unterstützung für das Ansinnen der Hollfelder zu werben.

Übrigens: Das Landratsamt will sich am Donnerstag, 22. November, zu dem Thema äußern, wie Sprecher Michael Benz am Mittwoch auf Anfrage mitteilte.

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