Oft organisierte Banden
Alexander Czech, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, kann das nicht bestätigen. "Bei jeder Straftat werden Ermittlungen eingeleitet", sagt er. Er räumt aber ein, dass es schwierig ist, die Täter zu fassen. Der Grund dafür ist, dass es sich meist um Kriminelle ohne örtlichen Bezug handelt. Das bedeutet: Sie stehlen etwas und sind dann weg. Ermittelt werde dennoch: "Wir werten beispielsweise Videobänder aus und speichern Fotos und Spuren in der Datenbank", erklärt Czech. Mit diesen Hinweisen, die für die Polizei länderübergreifend einsehbar sind, lassen sich Straftaten oft im Nachhinein aufklären -- zum Beispiel wenn ein Täter an einem anderen Ort erneut zuschlägt.
Für den starken Anstieg bei schweren Ladendiebstählen sind laut Polizei vor allem organisierte Banden verantwortlich. Das sind häufig Profis, die im Auftrag handeln. Die Drahtzieher sitzen oft in Osteuropa und bleiben im Hintergrund. Die Berufs-Diebe wissen, wie sie die Kameras umgehen, die Alarmchips ausschalten oder Ladendetektive hinters Licht führen können. "Wir hatten einen Fall in einem Textilgeschäft, da wurden in einer Handtasche 20 RFDI-Chips gefunden, die ein Dieb aus Jacken herausgeschnitten hatte", sagt Becker. Die Löcher waren dem Langfinger wohl egal.
Jeden Fall anzeigen
Czech empfiehlt jedem Händler, der Opfer eines Ladendiebstahls geworden ist, den Fall bei der Polizei anzuzeigen. Unter anderem deshalb, weil nur so Spuren und Daten gesammelt werden können, die dazu beitragen, den Dieb zu fassen. Genau darauf baut die Polizei auch, um die Lage künftig in den Griff zu bekommen. "Die länderübergreifende Zusammenarbeit gibt es bereits, doch sie soll noch weiter ausgebaut werden", sagt Czech. Wenn das gelingt, könnten Bandenstrukturen und gewerbsmäßige Diebstähle effektiver aufgedeckt werden.