Gregorifest stand heuer unter dem Motto "Die Welt ist bunt" Pegnitz: Buntes Zeichen für Toleranz

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"Die Hände zum Himmel": Das erste Lied beim Pegnitzer Gregorifest ist traidionell der Auftalt zu einem farbenfrohen Geschehen. In diesem Jahr stand es unter dem Motto "Die Welt ist bunt" ganz im Zeichen der Toleranz. Foto: Ralf Münch Foto: red

Das Wetter, die Organisation, der Spaßfaktor: Am Ende passte gestern alles beim Gregorifest, dem Pegnitzer Nationalfeiertag. Das einzige, was das Fazit ein wenig störte: Die Resonanz hat im Vergleich zu den Vorjahren spürbar nachgelassen.

 
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Alles richtig gemacht: Noch am Montagmorgen war Grundschulrektorin Christa Bauer verunsichert. Gregori durchziehen – oder doch besser absagen angesichts durchaus gewittriger Prognosen mancher Wetterdienste? In Absprache mit der Stadtverwaltung dann die Entscheidung: Das Gregorifest findet statt.

Donnergrollen kein schlechtes Zeichen

Dezentes Donnergollen am frühen Dienstagmorgen kurz nach 6 Uhr, als gerade der erste Böllerschuss zum Gregorifesttag vom Schlossberg verhallt war, erwies sich ebenso wenig als Vergnügungsbremse wie ein fünfminütiger Regenschauer kurz danach.

Fast alle haben zu

Und so stand dem lokalen Feiertag, an dem die meisten Geschäfte in der Innenstadt wie auch das Rathaus geschlossen haben, zumindest wettertechnisch nichts im Wege.

Was Gregorigänger sagen: „Das muss man schon mal gesehen haben“, sagt Markus Lindner. Er ist vor einigen Jahren aus Neuzirkendorf nach Pegnitz gezogen. Sein Sohnemann Yannick ist als Viertklässler mit für die Betreuuung der Spielstraße zuständig, „bei ihm ist das langsam so eine Sache mit dem Interesse an Gregori“. Schwesterchen Emma aus der ersten Klasse hat Premiere, ist mit Feuer und Flamme bei der Sache.

Schon 30-mal auf dem Schlossberg

Eine altgediente Gregori-Gängerin ist Karin Luppa. Sie tigerte mit ihrer Schwester schon Anfang der 1970er Jahre den Berg hoch. Früher ging nicht – „wir lebten davor nicht in Pegnitz“. Es gab ein paar Pausen, jetzt kommt sie wieder mit ihren Enkeln: „So um die 30-mal war ich sicher schon dabei, das gehört einfach zu Pegnitz“. So sieht das auch Ilse Löhr, die mit ihrer Tochter Anette am Straßenrand steht, als der Gregorizug durch das Stadtzentrum zieht: „Es ist immer wieder schön, ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich das schon beobachtet habe.“ Beim Beobachten bleibt es nicht, auch sie spaziert anschließend hoch zum Pegnitzer Hausberg.

Die Tänze: Sie waren bunt. Klar, bei dem Motto: „Die Welt ist bunt“ war Gregori heuer überschrieben. Und schon die Erstklässler der Grundschule widmeten sich ihm mit „Bunt ist bunt“ (1 a, 1 b) und einem Sonne-Regen-Regenbogen-Medley (1 c,d und e) diesem Thema voller Hingabe. „Mach die Welt bunter“ forderten die Klassen 2 a und b auf tänzerische Weise, ihre Kollegen von der 2 c und d unternahmen einen Ausflug „unters Meer“.

Klassiker der Drittklässler

Die Kinder der 3 a und c bestückten die Festwiese mit einem Klassiker – einem Regenschirmtanz zu „Singing in the rain“. Countryklänge dann von den Schülern der 3b und d, die sich als ausgebuffte Line-Dancer präsentierten. Besonders intensiver Applaus galt den Kindern der Dr.-Dittrich-Schule, sie waren in exotischen Gefilden unterwegs mit „Buntes Indien“. Und noch einmal ein echter Farbtupfer: Die Tanzgruppe der Realschule gab sich als „Black Pink Uniques“ die Ehre.

Die Botschaft: Sie entsprach dem Motto des Tages, sie wurde von Moderatorin Christa Bauer immer wieder ins Spiel gebracht: Die Welt sei nun einmal wirklich bunt – ein klarer Aufruf zu Toleranz, egal welche Hautfabe oder Religion ein Mensch hat.

Die Zukunft: Kurz vor halb vier wundert sich der ehemalige zweite Bürgermeister und FWG-Stadtrat Helmut Graf: „Also früher war hier aber um diese Zeit viel mehr los.“ Dazu Christa Bauer: „Seit ich das vor fünf Jahren übernommen habe, plädiere ich dafür, Gregori auf einen Samstag zu legen. Da haben die Eltern einfach mehr Zeit.“ Warum blieb dieser Vorstoß erfolglos? „An der Schule liegt es jedenfalls nicht“, so Bauer, ohne sich näher äußern zu wollen.

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