Grausiger Fund Hunde reißen jungen Rehbock

Von Nadine Schobert und Werner Schreiner
Zwischen Gefrees und Metzlersreuth haben Dunja Mayer und ihr Mann Klaus das tote Reh aufgefunden. Und sie haben Hunde gesehen, wie sie sich am Kadaver zu schaffen gemacht haben. Foto: Nadine Schobert Quelle: Unbekannt

GEFREES/METZLERSREUTH. Ein Gefreeser Ehepaar macht einen grausigen Fund: Ein Wildtier verendet schwerverletzt. Jetzt ermittelt die Polizei.

 
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Es ist fünf Uhr am Montagmorgen, als das Ehepaar Meier aus Gefrees wie gewohnt die Zeitung austrägt.

Auf dem Weg von Gefrees in Richtung Metzlersreuth sehen die beiden auf der Wiese nahe der Straße dann etwas Ungewöhnliches: Zwei schwarze Hunde machen sich an einem Kadaver zu schaffen, der im Gras liegt.

Als das Ehepaar langsamer fährt, laufen die kräftigen Tiere davon. „Zunächst haben wir unsere Fahrt fortgesetzt und in Metzlersreuth die Zeitung ausgetragen“, berichtet Dunja Meier.

Auf dem Rückweg hätten sie und ihr Mann dann aber doch angehalten. „Ich sagte zu meinem Ehemann, dass wir unbedingt nachsehen müssen, was da los ist.“

Übel zugerichtet

Der Anblick, der sich den beiden dann bot, sei auf nüchternen Magen nur schwer zu ertragen gewesen. „Da lag ein Reh, das übel zugerichtet und bereits tot war“, erzählt die Gefreeserin. „Das Frühstück ist für uns danach an diesem Tag ausgefallen.“

Der linke Hinterlauf des Tieres habe gefehlt. Der Bauch sei weit aufgerissen gewesen, und die Innereien habe man deutlich sehen können. „Das sah entsetzlich aus.“

Von den beiden Hunden, die das Reh womöglich so zugerichtet haben fehlte derweil schon jede Spur. „Die zwei Tiere sind Richtung Grünhügel davongelaufen“, berichtet Meier.

Etwa kniehoch seien die Tiere gewesen, mit schwarzem Fell und kräftigem Körperbau. „Wem die zwei Hunde gehören, weiß ich nicht. Mein Mann und ich haben die Tiere noch nie in der Gegend gesehen.“

Anzeige bei der Polizei

Das Ehepaar Meier verständigte sofort nach ihrem grausigen Fund die Polizei, die anhand der Lage den zuständigen Jagdpächter für das Gebiet ausfindig gemacht hat. Der wiederum beauftragte einen ortsansässigen Begehungsschein-Inhaber, sich um das getötete Tier zu kümmern.

Die Polizeiinspektion Bayreuth-Land hat Anzeige gegen den unbekannten Hundehalter aufgenommen. Die Hunde könnten immer noch freilaufend unterwegs sein und ihrem Jagdinstinkt nachgehen.

„Uns wurde ein gerissenes Reh gemeldet“, bestätigt Edgar Schock, Leiter der Polizeiinspektion Bayreuth-Land auf Nachfrage. „Die beiden Beobachter berichteten von zwei schwarzen Hunden“, sagt Schock. „Wobei anfangs unsicher war, ob es sich womöglich um zwei Wölfe handeln könnte.“

Wohl keine Wölfe

Nach momentanem Stand gehe man jedoch tatsächlich von zwei großen Hunden aus. „Ähnliche Fälle sind uns in der Gegend keine bekannt“, informiert Schock. Zwischen Metzlersreuth und Gefrees handle es sich um ein weites, offenes Gebiet mit großem freien Gelände.

„Jetzt müssen wir abwarten, ob wir weitere Hinweise erhalten“, sagt der Leiter der Polizeiinspektion. Ansonsten würde sich die Suche nach den Tieren schwierig gestalten.

Was genau auf der Wiese zwischen Metzlersreuth und Gefrees passiert ist, bleibt vorerst unklar. Den Spuren nach sei das Reh womöglich lange gehetzt worden, bevor es starb. „Das arme Tier war schlimm zugerichtet. Es hatte sicher einen grausamen Kampf hinter sich“, da ist Dunja Meier sicher.

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