Ungewöhnlicher Fund
Ganz nahe bei der Kirche, unter dem Chorraum, waren die Kinder- und Säuglingsgräber. "Es sollte sichergestellt werden, dass die toten Kinder von herabtropfenden Wasser quasi noch getauft wurden", erklärt Aas. Einen ungewöhnlichen Fund machte sie am Stützpfeiler bei der nördlichen Chorwand. Hier war man von der Normalbestattung abgewichen. Das Skelett lag auf der Seite, der Kopf im Süden und hatte große Steine auf dem Bauch. Das Skelett wurde in Berlin archäologisch untersucht und ergab, dass es sich um eine 42 bis 49 Jahre alte Frau handelte, die 1,52 Meter groß war, keine Zähne, aber eine Entzündung am rechten Schienbein hatte. "Es handelt sich wohl um eine sogenannte Wiedergängerin", sagt Aas und erklärt, dass damals die Annahme bestand, dass bestimmte Tote wieder auferstehen, um Lebenden einen Schaden zuzufügen. Deshalb wurden die Leichen mit Steinen beschwert, manchmal sogar gepfählt. Die Zeit dieser Beisetzung schätzt die Archäologin um 1500. Die insgesamt letzte Bestattung auf dem Friedhof bei der Kirche war 1806.