Gold für Hans Peetz

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Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe überreichte dem ehemaligen Hans Peetz am Montag die Bayreuth-Medaille in Gold. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Bayreuth-Medaille für einen Mann, der vom Land kommt - und für den Bayreuth Zeit seines bisherigen Lebens immer eine zentrale Rolle gespielt hat: Der ehemalige Dekan und jetzige Beauftragte für die Markgrafenkirchen, Hans Peetz, hat am späten Montagnachmittag die Bayreuth-Medaille in Gold für seine Verdienste um die Stadt im Rathaus verliehen bekommen.

 
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Die Medaille hat Traditionscharakter für scheidende Kirchenmänner: Peetz' Vorgänger Helmut Hofmann hat sie bekommen. Auch der katholische Dekan Siegbert Keiling ist Träger der Bayreuth-Medaille in Gold. "Aber", sagt Hans Peetz im Gespräch mit dem Kurier, "ich möchte die Auszeichnung alles andere als klein reden. Ich freue mich sehr, dass eines gesehen wird: Es geht nicht nur um meine Person, sondern dass die Kirche als gesellschaftliche Kraft Bedeutung hat."

Hervorragendes Verhältnis zwischen den beiden Kirchen

Hans Peetz habe großen Anteil daran, dass in Bayreuth "seit Jahren ein hervorragendes Verhältnis zwischen den beiden Kirchen besteht, dass hier Ökumene gelebt wird", sagt die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe bei der Verleihung der Bürgermedaille. Denn: Peetz stehe "für eine offene Kirche und gelebte Seelsorge". Bayreuth habe Peetz als einen Menschen erlebt, in dessen "Werkzeugkasten für das Leben unter anderem Aufgeschlossenheit, Toleranz und Respekt" als Werkzeuge zu finden seien, sagt Merk-Erbe. Der leidenschaftliche Fußballer und Handwerker Peetz habe sich aber auch dadurch ausgezeichnet, dass er viele Bauprojekte in seinem kirchlichen Einzugsgebiet betreut und angestoßen habe.

Viele Berührungspunkte zwischen Kirche und Kommune

Genau hier, sagt Peetz, habe es auch viele Berührungspunkte zwischen Kirche und Stadt gegeben - nicht nur auf fachlicher Ebene, als Bayreuth etwa Modellregion für das neue bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz war: "Der Kindergarten-Bau ist so ein Thema. Da fallen mir zum Beispiel der Bau des Kinderhauses, des Kindergartens an der Friedenskirche und in der Saas ein. Als ich 1999 kam, war gerade der Bau des Kindergartens in der Hammerstatt im vollen Gang." Auch am Projekt der Landesgartenschau hat Peetz mitgearbeitet: Im Hintergrund als Planer, aktiv als einer, der zugepackt hat. Und jetzt als Vorsitzender des Fördervereins, der sich die Pflege und Nutzung der Wilhelminenaue auf die Fahne geschrieben hat.

Eine Kirche, mit der Peetz seit klein auf verbunden ist

Was Peetz gefordert habe, wie Merk-Erbe sagt: die Sanierung der Stadtkirche, eines der Wahrzeichen der Stadt. Zu der hat Peetz eine ganz besondere Verbindung. "Auch wenn ich auf dem Land aufgewachsen bin und jetzt dort wieder meinen Wohnsitz habe, sehe ich Bayreuth als meine Heimatstadt, nicht nur als zweite Heimat neben der ländlichen. Hier in Bayreuth bin ich geboren und in der Stadtkirche getauft worden, sozusagen auf dem Heimweg." 25 Jahre nach dem Abitur am Graf-Münster-Gymnasium, wo "ich bei der Feier in der Stadthalle die Abiturrede halten durfte", wie Peetz sagt, kehrte er nach Bayreuth zurück - als Dekan, der gegenüber der Stadtkirche wohnen sollte. Peetz: Durch das Leben in der Stadt, durch seine Arbeit hier habe sich "die Beziehung zur Stadt und ihren Menschen sehr vertieft. Ich könnte auch von einer Liebe sprechen. Deswegen freue ich mich, diese Auszeichnung von meiner Heimatstadt zu bekommen".

Peetz scheut die Auseinandersetzung nicht

Nach wie vor ist Peetz Bayreuth verbunden durch seine neue Aufgabe auf der Projektstelle zur Erschließung der Markgrafenkirchen in Bayreuth und der Region. Oder durch seine Vorträge im Kunstmuseum, dessen Ausstellung Peetz mit theologischen Gedanken begleitet, "bald zum 100. Mal", wie er sagt. Für Merk-Erbe ganz klar: "Er knüpft Netze zwischen Glauben, Kunst und Musik." Aber: Peetz, sagt Merk-Erbe in ihrer Laudatio, "scheut auch nicht erheblich widerstreitende Meinungen und entsprechend schwierige Situationen". Eine Anspielung an Peetz' Rede bei der Verleihung des Wilhelmine-Preises an die umstrittene Gruppierung Code Pink. "Ein für mich persönlich wichtiger Punkt", sagt Peetz. "Dass ich damals eingesprungen bin, um die Rede zu halten, war eine Herausforderung, die aber auch helfen sollte, zur Befriedung beizutragen".

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