„Theater als Medium, das einem das Wunder der Verwandlung näherbringt“, ist das, was Wagner sich auf der Bühne vorstellt. Doch für Laien existierten nur wenige anspruchsvolle Stoffe, sagt er. „Da ist es leichter, man schreibt das Theaterstück selbst.“ Früher habe ein klassischer „Schwank“ auch eine philosophische Dimension gehabt. Heute gingen viele Theaterleute an die dramatischen Texte wie „an einen Steinbruch heran“. Die ursprüngliche Bedeutung komme dabei oft zu kurz. Deshalb hält er Texttreue für wichtig: „Was ich als Mediävist gelernt habe, ist Texte zu interpretieren.“
Eine größere Produktion im Jahr
In „Gevatter Tod“ übernimmt Wagner die Titelrolle und ist neben dem Autor des Theaterstückes auch dessen Regisseur. Denn es sei schwer, „begeisterte männliche Darsteller zu finden“. Um sich verbessern zu können, filmen die Darsteller ihre Proben. So sind auch ohne Regieassistenz Korrekturen möglich. Nach einem intensiven Vorbereitungswochenende wird die jährliche Produktion täglich einstudiert.
Franziska Engel kommt wie viele der Mitwirkenden vom Schultheater. „Ich bin für eine Freundin eingesprungen“, sagt die Bayreuther Studentin. „Uns sind vier Darsteller ausgefallen, deshalb mussten wir schnell Ersatz finden.“ Franzi verkörpert die Schwester des angehenden Arztes. Aber es werde nicht einfach das Märchen nacherzählt. „Wir spielen ein Stück im Stück“, sagt sie. „Der Zuschauer erlebt eine Bühne auf der Bühne.“
Eine andere sein
Der Reiz sei für sie, auf der Bühne jemand anderes sein zu können. Lampenfieber habe sie nicht. „Die Probenerfahrung verschafft einem die nötige Sicherheit.“ Außerdem sehe man das Publikum nicht. „Das Beste ist, wenn man ganz im Moment sein kann“, sagt Silvan Wagner, „wenn alles im Fluss ist, dann ist es perfekt.“
Info:Die Premiere ist am Mittwoch, 26. September, um 19 Uhr. „Gevatter Tod“ dauert knapp zwei Stunden (keine Pause). Noch drei weitere Aufführungstermine gibt es am 28., 29. und 30. September. Karten sind unter Telefon 0 92 21/ 9 33 93 oder unter www.das-baumann.de zu bestellen.