Gemeinschaftsübung der Auerbacher Wehren: Alle Verletzten werden gerettet und auch zeitlich klappt es gut Brandeinsatz im Bürgerspital

Von Klaus Trenz

„Hilfe, hinter mir brennt es, ich komme hier nicht raus.“ Das ist der einzige Satz, den die sechs Unfallstatisten des Jugendrotkreuzes und der Feuerwehrjugend vom Kommandanten der Feuerwehr Auerbach, Sven Zocher, vorgesagt bekamen. Rund eine halbe Stunde vor der Gemeinschaftsübung der Auerbacher Feuerwehren mit rund 80 Rettungskräften am zurzeit leeren Bürgerspital.

 
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Den Hilferuf sollten die Kinder und Jugendlichen dann zu gegebener Zeit aus dem Fenster rufen. Die Feuerwehren übten vor allem die Personenrettung am Samstagnachmittag. Das Szenario, das sich Zocher ausgedacht hatte, kannten die Einsatzkräfte im Vorfeld nicht. Der Einsatzleiter und zweite Kommandant der Feuerwehr Auerbach, Michael Schmidt, auch nicht, vor allem nicht, wie viele Menschen sich im „brennenden“ Spital befinden. Er muss auch im Ernstfall schnell handeln, koordinieren, alles im Überblick behalten und die richtigen Entscheidungen treffen. Es dauerte nicht lange, bis nach Zochers Alarmierung die Feuerwehr Auerbach am „Brandort“ ist. Die Lage: Ein Kaffeekränzchen bemerkt einen Brand im zweiten Obergeschoss des Bürgerspitals. Vier Personen – in diesem Fall Puppen – müssen raus geholt werden. Ein Fall für die Atemschutzträger, die schnell im Haus sind, eine Schlauchleitung legen und sich auf Personensuche machen. Der Atemschutz aus Michelfeld trifft ein, dringt in das Spital von der rückwärtigen Seite her zu den Vermissten vor.

Rotes Kreuz übernimmt die Verletzten

Die Ortsfeuerwehren sind auch schon vor Ort, legen Schlauchleitungen und die Drehleiter hat sich postiert. Das Rote Kreuz Auerbach steht schon bereit, um „Verletzte“ übernehmen und zur bereits eingerichteten Sammelstelle zu transportieren. Es werden weitere zwei Vermisste gemeldet – im ersten Obergeschoss und das Feuer greift auf den Dachstuhl über. Dann wird gemeldet, dass für weitere vier Personen im Erdgeschoss der Fluchtweg abgesperrt ist. Sie werden über die Fenster mit Steckleitern in Sicherheit gebracht.

Zocher setzte noch einen drauf: 2000 Liter Löschwasser pro Minute standen durch das Anzapfen der Hydranten schnell zur Verfügung bei der „Trockenübung“, denn wirklich gespritzt wurde nicht. 3200 Liter möchte er haben. Das wird schnell durch das Legen von vier Schlauchleitungen aus Richtung Stadtweiher und Josefsiedlung bewerkstelligt.

Niemand wurde übersehen

Am Ende sind es zehn Personen, die die Feuerehren in rund einer halben Stunden aus dem Übungsobjekt Bürgerspital herausholen können. Niemand ist übersehen worden.

Auszusetzen hat Zocher in der Nachbesprechung nichts. Zeitlich sei man „nicht so schlecht“ gewesen. Im Ernstfall hätte er noch mehr Atemschutz nachalarmiert, erklärte Schmidt, als eine Erkenntnis aus der Übung. Dieser wäre ihm im Ernstfall „ausgegangen“. Eine weitere Erkenntnis: Die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und dem Rettungsdienst funktioniert. Tut sie aber nur, wenn kommuniziert wird. Das stellte Rot-Kreuz-Bereitschaftsleiter Markus Popp deutlich heraus.

Bürgermeister Joachim Neuß sprach von einer „beeindruckenden“ Übung der Auerbacher Feuerwehren.