Gelbe Tonne ab 2018 im Landkreis

Von Peter Engelbrecht
 Foto: red

Die Gelbe Tonne wird ab 1. Januar 2018 im Landkreis Bayreuth eingeführt, teilte das Landratsamt mit. Den Bürgern entstehen keine zusätzlichen Kosten. Gebrauchte Verkaufsverpackungen müssen künftig nicht mehr zu den kommunalen Recyclinghöfen gebracht werden, sie werden vielmehr abgeholt. 

 
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Landrat Hermann Hübner bezeichnete die Änderung aufgrund des demografischen Wandels und eines geänderten Nutzerverhaltens als „notwendig und zukunftsweisend“. Details würden noch festgelegt. Die Gelbe Tonne wird voraussichtlich 240 Liter fassen. Ob es noch andere Größen geben wird, soll noch besprochen werden. Durch die Umstellung entstünden auch dem Landkreis keine zusätzlichen Kosten. Die  Finanzierung der Gelben Tonne werde weiterhin durch die Dualen Systeme außerhalb der öffentlichen Abfallentsorgung geregelt, erläuterte Pressesprecher Michael Benz.

Die Verhandlungen mit dem zuständigen Dualen System der BellandVision GmbH in Pegnitz über die Einführung der Gelben Tonne seien erfolgreich gewesen. BellandVision werde nun die Abfuhr-, Sortier- und Verwertungsleistung für den Landkreis ausschreiben. Das Sammeln von gebrauchten Verkaufsverpackungen in den Wertstoffhöfen entfalle künftig. Aber: Das Sammeln von Altpapier, Altglas und Grüngut ist nicht betroffen, es könnten sich jedoch Veränderungen in den Wertstoffhöfen (Standorte und Öffnungszeiten) ergeben, die mit den Gemeinden noch abzuklären seien.

Der Inhalt der Gelben Tonne wird in einer Anlage sortiert und dann an Verwerterbetriebe geliefert. Das Abholen,  Sortieren und Verwerten der gebrauchten Verkaufsverpackungen ist Aufgabe der Dualen Systeme, für die Überwachung sind die Landesumweltbehörden zuständig. Auch in den vergangenen Jahren war für die in den Wertstoffhöfen erfassten Verpackungen „keine vollständige Nachvollziehbarkeit der Verwertungswege mehr gegeben“, berichtete Benz. Die Gelbe Tonne ist für das Landratsamt eine andere Form der Sammlung von Verkaufsverpackungen, die den Wünschen und Bedürfnissen der Bürger angepasst sei. Dies habe keinen Einfluss auf die Verwertung. Die Behörde geht von einem vergleichbaren Sortierergebnis aus. Auch künftig sollen Verpackungen „restentleert und löffelrein“ in die Gelbe Tonne geworfen werden. 

Die Junge Liste und die Wahlgemeinschaft hatten im Oktober 2014 im Kreisausschuss eine telefonische Befragung aller Landkreisbürger zur Gelben Tonne beantragt. Die Mehrheit der Einwohner hatte sich für die Einführung der Tonne ausgesprochen. Gleichzeitig wollten die Bürger, dass die Wertstoffhöfe erhalten bleiben. Der Goldkronacher Bürgermeister Holger Bär, der für die Junge Liste im Kreistag sitzt, bezeichnete die Einführung der Gelben Tonne als „Erfolg für den gesamten Landkreis“. Ältere Menschen, die nicht mehr so mobil seien, täten sich schwer, ihren Plastikmüll zum Recyclinghof zu bringen. Bär hoffte, dass die Mülltrennung künftig leichterfallen wird, weniger Verpackungsmüll in die Restmülltonne gelangt. Die Gelbe Tonne ist für ihn „eine saubere Lösung“.     

Der Gemeinderat von Eckersdorf hatte bereits im Oktober 2013 den Antrag an den Kreistag gestellt, die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack einzuführen. Nach Ansicht des Gremiums sollten die Eckersdorfer Bürger „von der Belastung befreit werden“, ihren  Plastikmüll nach Sorten getrennt zum Recyclinghof zu bringen, erläuterte Verwaltungsleiter Bernhard Brosig auf Anfrage den Beschluss.

 

 

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