GBW baut die Von-Platen-Straße um

Waha
Die Gemeinnützige Bayreuther Wohnungsbaugesellschaft (GBW) baut nicht nur mehrere Häuser in der Von-Platen-Straße neu, sondern wird auch die Straße selbst umbauen und dort rund eine halbe Million Euro investieren. Foto: Eric Waha Foto: red

Das hat es noch nicht gegeben: Eine Baugenossenschaft nimmt ordentlich Geld in die Hand und baut die Straße in einem Wohngebiet um. Und das, weil es besser zum Konzept der Häuser passt, die gerade dort neu gebaut werden. Weil es das Quartier aufwertet, über die Grünanlagen hinaus eine andere Aufenthaltsqualität schafft.

 
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Die Planungen laufen schon drei Jahre. Eigentlich aus der Notwendigkeit heraus, den Brandschutz zu gewährleisten, sagt Markus-Patrick Keil, Vorstand der Gemeinnützigen Bayreuther Wohnungsbaugenossenschaft (GBW), am Mittwoch im Gespräch mit unserer Zeitung. Schnell habe man bei den engen Abstimmungen mit Straßenverkehrs-, Tiefbau- und Stadtplanungsamt festgestellt: Die Gehsteige stören in der schmalen Von-Platen-Straße, sie könnten die Feuerwehr bei der Anfahrt behindern. Genauso auf der Straße parkende Autos.

„Die Gehsteige müssen weg.“

Die Idee war schnell geboren, sagt Dirk Ellmer, der als Architekt die Neubauten der GBW in der Unteren Herzoghöhe plant: „Die Gehsteige müssen weg.“ Da man dann jedoch nicht mehr parken kann, sagt Keil, habe man Alternativen für die Anwohnerparkplätze gesucht. Die gibt es jetzt in den dennoch großzügig begrünten Flächen an den neuen Gebäuden, die an der Von-Platen-Straße im ersten Bauabschnitt gerade entstehen. Und nicht mehr auf der Straße.

Die Chance, „den Straßenraum gestalterisch aufzuwerten“, sagt Ellmer. Die Von-Platen-Straße wird zum verkehrsberuhigten Bereich umgebaut. Alles ebenerdig, barrierefrei. „Mit Bäumen, die wir pflanzen können, bekommt das einen Allee-Charakter“, sagt Keil. „Das macht so, wie es geplant ist, schon Sinn. Die Kinder können dann auch mal auf der Straße bolzen, die Anwohner können dort flanieren. Das fördert sicher auch die Kommunikation in dem Gebiet.“ Auch wenn die GBW „nicht ganz freiwillig“ in den Umbau, der „so bald wie möglich beginnen soll“, wie Keil sagt, eingestiegen ist: „Sind halt doch rund 500.000 Euro, die wir investieren müssen.“

Eine Tiefgarage wird es nicht geben

Allerdings: „Zum städtebaulichen Kontext gehört der Straßenraum mit dazu“, sagt Ellmer. Vor allem, weil es Ziel ist, das Quartier mit vielen Wegen möglichst offen zu gestalten. „Auch die Entscheidung, dort keine Tiefgarage zu bauen, war gut. Wenn man es klug anstellt, braucht man eigentlich kein Auto, wenn man dort wohnt. Im Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept schneidet das Gebiet gut ab“, sagt Keil. Die städtischen Behörden hätten bei der Umsetzung voll mitgezogen: „Die sind echt Gestalter und Mitmacher.“

Die Stadt werde, sagt der stellvertretende Leiter des Tiefbauamts, Gisbert Röhle, auf Nachfrage, einen Teil des Kanals erneuern, bevor die GBW an die Neugestaltung der Straße gehen werde. Röhle bestätigt: Die erst vergangene Woche vom Bau- und am Montag auch vom Verkehrsausschuss abgesegnete Planung sei „in der Art in Bayreuth noch nicht vorgekommen“.

15 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt

Wie Keil sagt, werden die vier viergeschossigen Punkthäuser in der Von-Platen-Straße zum 30. September fertig. 46 Wohnungen könne zeitnah im Anschluss bezogen werden. Der riegelartige Komplex an der Fröbelstraße, der parallel gebaut wird, wird „zwei Monate später fertig sein“, sagt Keil. 33 Wohnungen stehen dann dort zur Verfügung: „Öffentlich geförderter Wohnraum, auf den sich Mieter bewerben können, die einen Wohnberechtigungsschein haben“, sagt Keil. Auf Wohnungen, „die den gleichen Standard haben wie die in den frei finanzierten Punkthäusern“.

Im ersten Bauabschnitt investiert die GBW rund 15 Millionen Euro im Stadtteil Kreuz. Im nächsten Bauabschnitt in der Lippacherstraße werden 16 Stadthäuser gebaut. Auch mit Stellplatzkonzept, um die Straße frei zu halten.

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