Entgegen der Aussage des Pressesprechers der Stadt Bayreuth sei sie nie gefragt worden, ob das Rossi Teil des Projekts „Nette Toilette“ sein wolle. Allerdings wolle sie auch „kein Geld von der Stadt“ dafür, dass Kunden ihr Klo benutzen dürfen.
Problem wird sich verschärfen
Auch auf Engin Gülyaprak, Betreiber von Engins Ponte und Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes, ist die Stadt nach dessen Aussage nie zugegangen. Dass die Gastronomen gegen die Nette Toilette seien, stimme nicht, sagt Gülyaprak. Als Interessenvertreter der Gastronomen sagt er: „Wir wären alle dafür.“ Auch derzeit lässt der Betreiber Passanten seine Sanitäranlagen benutzen, ohne eine Reinigungspauschale zu erheben. Da sein Café jedoch an einem „neuralgischem Punkt“ liege, an dem Touristen aus dem Bus aussteigen und als erstes sein Klo benutzen, kann das seiner Meinung nach keine dauerhafte Lösung sein.
Deshalb gibt es für ihn zwei Lösungswege: Entweder baut die Stadt eine weitere Sanitäranlage oder die Gastronomen verlangen Geld für die Reinigung der Toiletten. Entweder von der Stadt oder den Kunden. „Schöner wäre es natürlich, wenn die Stadt das übernehmen würde“, sagt er. Denn mit der Eröffnung des Opernhauses werde sich das Problem nur noch weiter verschärfen.
Gleiches Recht für alle?
Dass jedoch nur Einheimische, aber nicht Touristen von der Klo-Not in der Innenstadt betroffen sind, hat einen faden Beigeschmack. Dabei gilt diese Regelung bei weitem nicht für jeden Touristen, sondern nur für jene, die eine Stadtführung mitmachen. Die Kooperationsbereitschaft der Gastronomen unterstreiche das gemeinsame Ziel, Gäste in Bayreuth gastfreundlich zu empfangen und den Aufenthalt in Bayreuth angenehm zu gestalten, wie Stadtsprecher Joachim Oppold sagt.