Gala der Stadtgarde Pegnitz "Sexistisch und frauenfeindlich"

Leserbrief von Silvia Welzel, Kaltenthal
 Foto: tfr79
 
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„Karneval und Fasching leben vom Chaos, von Fehlern und von Anarchie...“, so Klaus Altmann-Dangelat in seinem Bericht über die Prunksitzung der Pegnitzer Narren. Zu Humor fordert er auf und zum Lachen.

Von der Pflicht, jemanden der Lächerlichkeit preiszugeben, schreibt er nichts. Er tut es einfach. Gibt Menschen, in diesem Falle ganz besonders Frauen, der Lächerlichkeit preis. Ein bisschen Anarchie, meint er wohl, sollte es schon haben im Pegnitzer Blättle.

Da fischt man(n) sich die Momentaufnahme heraus, die die Protagonistin bloß stellt, den Moment, den die Kamera nutzt, um tiefe Einblicke zu geben, die es so nicht geben sollte.

Wozu das Ganze? Um zu demonstrieren, dass man keine Lust auf Fasching hat? Dann sollte man aber so viel Professionalität besitzen, das Motto „Leben und leben lassen“ zu beherzigen. Oder ist es der verzweifelte Versuch, die Auflage einer Lokalzeitung zu steigern, indem man in genau den Modus verfällt, den ein auflagenstarkes Schmähblatt mit vier Großbuchstaben sich zu eigen macht?

Nun, da gibt es natürlich auch noch eine ganz andere Variante. Nämlich die des Voyeurs. Will man(n) ganz einfach seine voyeuristischen Neigungen ausleben? Sich eine Momentaufnahme, die im eigentlichen Geschehen sonst komplett untergegangen wäre, konservieren? Sich daran ergötzen, dass man jemand vorgeführt hat? Ein bisschen auf der sexistischen Schiene reiten und Gefallen daran finden?

Wie auch immer. Das ist ein Armutszeugnis. Ein Armutszeugnis für die Zeitung, für die Person, die das so ins Blatt gehoben hat, in aller erster Linie aber für den Mann, der sich eine klitzekleine Schwäche in der Bewegung zu Nutze gemacht hat, um ein bisschen Anarchie und Chaos zu verbreiten.

Was Lachen, Lächerlichkeit, Blöße und Bloßstellen betrifft, so hat das aber mit Sicherheit mehr als die abgebildeten Frau denjenigen getroffen, der diese armselige, sexistische, frauenfeindliche und alles andere als journalistische Arbeit in die Öffentlichkeit gestellt hat.