Fußball Nach Roter Karte: Aus 1:0 wird 1:4

Bis zur Halbzeitpause hielt Ersatztorwart Fabio Kormann (links) das Bayreuther Tor sauber. In dieser Szene brachte der Friesener David Daumann (grünes Trikot) den Ball nicht an ihm vorbei. Foto: Heinrich Weiß Foto: red

Nach drei Punkteteilungen in den ersten drei Partien ist die zweite Mannschaft der SpVgg Bayreuth am vierten Spieltag der Landesliga Nordost erstmals leer ausgegangen. Beim SV Friesen unterlag sie gestern Abend nach einer 1:0-Führung bei Halbzeit noch klar mit 1:4.

 
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Auslöser für die Wende war die Szene in der 25. Minute: SpVgg-Torhüter Florian Veigl holte in einer Eins-gegen-Eins-Situation den Friesener Andre Münch von den Beinen und sah dafür die Rote Karte. Um Platz für Ersatztorwart Fabio Kormann zu schaffen, wurde Christoph Seeger vom Feld genommen. Den folgenden Freistoß parierte der neue Schlussmann zwar bravourös, aber die Überzahl der Gastgeber hatte die Kräfteverhältnisse entscheidend verändert.

Bis dahin war die Partie für die Bayreuther durchaus vielversprechend verlaufen, Sie spielten aus einer sicheren Abwehr heraus routiniert nach vorne und gingen nach einem Stellungsfehler der heimischen Abwehre sogar recht früh in Führung. Den ersten Schuss konnte Torwart Patrick Klier noch abwehren, aber Hannes Sommerer hatte im Nachsetzen wenig Mühe, den Ball einzuschieben.

Bis zur Pause änderte sich an diesem Ergebnis noch nichts, weil SpVgg-Torwart Kormann weitere gute Szenen hatte. Nach einer halben Stunde parierte er gegen David Daumann, der nach Vorarbeit des lauf- und spielfreudigen Marcel Lindner aus kurzer Distanz zum Abschluss gekommen war, und kurz vor dem Halbzeitpfiff blieb der Keeper auch Sieger gegen einen fulminanten Schuss von Nils Firnschild.

Mit der Einwechslung von Marco Haaf kam zur zweiten Hälfte neues Leben in das Kombinationsspiel der Gastgeber. Bereits nach vier Minuten machte sich das auch bezahlt, als Haaf eine gute Ballstafette mit dem Ausgleich krönte. Von da an ging ein Ruck durch die Grün-Weißen, und der Ball lief immer besser durch ihre Reihen. Ein Treffer von Firnschild wurde zunächst noch wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen, doch nur eine Minute später erzielte Marco Haaf sein zweitesTor zum 2:1, als er einen Steilpass erlief und routiniert verwertete.

In Unterzahl hatten die Bayreuther nun nicht mehr viel entgegen zu setzen. So dauerte es nur sieben Minuten, bis Firnschild das 3:1 gelang. Lindner hatte zuvor am Strafraum den Ball erkämpft und zwei Gegenspieler umkurvt. Er scheiterte zwar an Kormann, doch Firnschild staubte sicher ab. Damit war die Begegnung entschieden, und erneut Firnschild ließ sogar noch das 4:1 folgen, als der Altstädter Torwart einen Schuss von Haaf nur abklatschen konnte. Letztlich siegte die Eck-Truppe überzeugend, obwohl zwei wichtige Spieler fehlten.

Statistik

SV Friesen: Klier – Rödel (78. Zapf), Baier, Lindner, Münch (46. Haaf), Altwasser, Sesselmann, Scholz, Daumann, Schubert (64. Gehring), Firnschild.

SpVgg Bayreuth II: Veigl – Horter (78. Danzer), Peeters (46. Riess), Michaelis, Beszczynski, Krebs, Seeger (25. Torhüter Kormann), Fuhrmann, Sommerer, Küfner, Reutlinger.

SR: Tauscher (Burggrumbach).

Zuschauer: 270.

Tore: 0:1 Sommerer (16.), 1:1 und 2:1 Haaf (49. und 67.), 3:1 und 4:1 Firnschild (74. und 90.).

Rote Karte: – / Veigl (25. – Notbremse).

FSV Bayreuth zum dritten Mal daheim

Nach der Aufholjagd zum 5:4-Erfolg gegen den SC Schwabach steht für den FSV Bayreuth in der Landesliga Nordost die dritte Heimbegegnung in Folge an. Dabei geht es im vierten Saisonspiel zum zweiten Mal gegen einen Aufsteiger, denn die SpVgg Erlangen ist am morgigen Sonntag um 15 Uhr an der Prellmühle zu Gast.

Die nach 40 Jahren in die Landesliga zurückgekehrten Mittelfranken landeten im Auftaktderby gegen den Baiersdorfer SV einen 2:0-Sieg und erreichten dann beim Bayernliga-Absteiger SC Feucht ein 1:1. Am vergangenen Wochenende mussten sie im Aufsteigerduell mit dem SV Friesen (0:1) allerdings die erste Niederlage hinnehmen. Im Gegensatz zum FSV (Torverhältnis 9:7) haben die Erlanger also zwar erst drei Treffer erzielt, dafür aber auch nur zwei Gegentore kassiert.

„Sie stehen relativ gut, konnten nach vorne aber noch nicht so viel reißen. Das heißt aber nichts. Gegen Mitter-teich haben wir auch nur eins gekriegt und keines geschossen, auch wenn wir unsere Stärken in der Offensive haben und in der Defensive eher Probleme“, sagt FSV-Coach Jörg Pötzinger. Vielleicht hilft ja die Rückkehr von Frederik Schmidt-Hofmann. Alexander Koßmann fehlt wegen seiner Kapselverletzung hingegen weiter. Gegen Schwabach sei es in der ersten Halbzeit schon besser gewesen. Nur eine Chance habe der FSV zugelassen, die zum 0:1 durch den jetzt bereits achtfachen Torschützen Michael Weiß führte, kurz nach der Pause jedoch Probleme gehabt, gut zu verteidigen. Zudem leistete sich Torhüter Marco Petrovic, der den 4:2-Auftaktsieg beim Aufsteiger TSV Sonnefeld festgehalten hatte, zwei Patzer.

„Es liegt aber nicht alles an der Kette oder bloß am Torwart und den zwei Innenverteidigern. Wir müssen von vorderster Front nach hinten arbeiten. Trotzdem haben wir ein super Spiel gemacht und hatten nach vorne gute Chancen. Das Spiel so zu drehen, war eine gute Sache für die Jungs“, sagt Pötzinger. Jetzt hofft er auf Konstanz, so dass nicht wieder eine schwache Vorstellung wie beim ersten Heimauftritt gegen den SV Mitterteich (0:1) folgt. „Wir wollen uns stabilisieren und so viele Punkte und Siege wie möglich einfahren. Erlangen ist aber kein Kanonenfutter“, weiß der Coach.

FSV Bayreuth: Petrovic, Opel – Schwarzer, Leykauf, Menzel, Röthlingshöfer, Schuberth, Konradi, Kellner, Sesselmann, Düngfelder, Graf, Angerer, Hendel-Diaz, Ollet, Ari, Eisele, Schmidt-Hofmann.

Defensivstarker Gast in Neudrossenfeld

Der erste Sieg ist geschafft, da wartet in der Landesliga Nordost schon der nächste Brocken auf den TSV Neudrossenfeld. Am heutigen Samstag ist um 17 Uhr der noch ungeschlagene SV Memmelsdorf zu Gast am Weinberg.

Nach drei Spielzeiten in der Bayernliga mussten die Memmelsdorfer diese vor zwei Jahren wieder verlassen. Damals waren sie Tabellenletzter mit acht Punkten Rückstand zum Vorletzten TSV Neudrossenfeld, der dann in der Relegation ebenfalls abgestiegen ist (die direkten Duelle endeten jeweils 1:1). Die vergangene Saison schloss der SV Memmelsdorf in der Landesliga Nordwest als Fünfter ab. Mit einem kaum veränderten Kader gelangen nun gegen Absteiger VfL Frohnlach (2:0) und Mitwechsler FC Lichtenfels (2:1) zwei Heimsiege, beim Topfavoriten ATSV Erlangen holte der SV zudem ein torloses Remis.

Die Neudrossenfelder haben nach dem 2:2 beim TSV Buch, der 1:3-Niederlage im ersten Heimspiel gegen die SG Quelle Fürth und dem 3:1-Erfolg beim ASV Veitsbronn vier Zähler und damit drei weniger als der Gast. „Wir hätten gerne den einen oder anderen Punkt mehr. Es ist aber kein Wunschkonzert. Jetzt wollen wir gegen einen ganz starken Gegner nachlegen, damit wir sagen können, dass es ein guter Start war, und dann vielleicht mit einem weiteren Sieg in Sonnefeld in Schlagdistanz sein“, sagt Trainer Werner Thomas. Umso wichtiger sei es, gegen Memmelsdorf das in Veitsbronn geholte Selbstvertrauen zu zeigen.

Allerdings stehe der Gegner defensiv sehr gut, was das erst eine Gegentor unterstreicht, und versuche, über seine schnellen Spieler mit Kontern zum Erfolg zu kommen. „Nichtsdestotrotz wollen wir nach dem verlorenen ersten Heimspiel das zweite positiv gestalten“, sagt Thomas, der neben Julian Pötzinger (Muskelfaserriss) und Stefan Kolb (Bänderverletzung) auch auf Thomas Ehlert (Zerrung) verzichten muss.

In Veitsbronn war er zufrieden, wie die Möglichkeiten herausgespielt wurden, jedoch nicht mit der Chancenverwertung: „Wir hätten das Spiel schon viel früher entscheiden müssen. Nach dem Anschlusstreffer hatten wir es zehn Minuten mal nicht so im Griff wie die ganze Zeit. Wir konnten das Heft aber relativ schnell wieder in die Hand nehmen und absolut verdient den erwünschten Dreier holen.“

TSV Neudrossenfeld: Grüner, Reuther – Bargenda, Engelbrecht, Engelhardt, Gareis, Greef, Günther, Haack, Hacker, Hahn, Hamacher, Hilla, Pauli, Taubenreuther.

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