FunRun verspricht Tempo und Spaß

Von Jürgen Schott
Elvira Flurschütz, die Halbmarathon-Gewinnerin des Jahres 2015, ist am Sonntag bei Maisel’s Fun Run wieder eine Anwärterin auf den Sieg. Foto: Peter Kolb Foto: red

Fun Run – ein Lauf, zwei Worte, ganz unterschiedliche Leistungen. Für den einen Teil des Titels, den Fun, steht bei dem Laufspektakel durch Bayreuth am Sonntag – Nachwuchs ab 9.45 Uhr, der Halbmarathon beginnt um 11 Uhr, der 10,6-km-Lauf um 11.15 Uhr – die große Mehrheit der etwa 2900 Starter. Für den Spitzensport und hohes Tempo stehen Namen wie Elvira Flurschütz, Kristina Sendel, Hannah Kadner, Jörg Schaller und Dennis Gerhard.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die 28 Jahre alte Bindlacherin Elvira Flurschütz war im vergangenen Jahr Dritte bei der Bayerischen Meisterschaft im Halbmarathon in Bad Staffelstein. An gleicher Stelle verbesserte die Athletin des SC Kemmern erst vor sechs Wochen ihre Bestleistung über die 21,1 Kilometer auf 1:21:12 Stunden. Und in Hamburg war sie zwei Wochen später in einem Marathon (42,195 km) so schnell wie noch nie: 2:53:08. Beim Fun Run hat Flurschütz schon alle Podestplätze durch: 2014 Dritte, 2015 Siegerin, 2016 musste sie sich allein der Triathlon-Olympiastarterin Anne Haug geschlagen geben. Dies alles macht sie am Sonntag auf der Strecke von der Maisel-Brauerei, dem Lauf-Initiator, an der Hindenburgstraße über den Markt, durch den Hofgarten, über das Universitätsgelände, am Studentenwald entlang via Röhrenseepark zurück zum Start zur Sieganwärterin.

Von den Flurschütz-Zeiten ist Kristina Sendel noch ein Stück entfernt. Die Bayreutherin aus dem MaliCrew-Team, die ihr Hauptaugenmerk mittlerweile auf den Triathlon richtet, peilt eine Zeit unter 1:30 Stunden an. Die 28 Jahre alte Lehrerin am GCE, die vor etwa sieben Jahren durch das Bayreuther Großereignis zum Laufen kann, war im Vorjahr Fun-Run-Vierte bei den Frauen. „Elvira Flurschütz ist in meinem Wettbewerb sicher die Schnellste; hinter ihr sehe ich aber keine, die weit vor mir landen sollte“, sagt sie. „Die Tagesform wird entscheiden.“

Sendel wird morgen nicht nur mit sich selbst beschäftigt sein, sondern auch noch ein Auge haben auf das Aufwärmen von zwei Lauf-Gruppen, die sie an ihrer Schule und bei der Firma NKD auf die Rennen vorbereitet hat. In fünf Wochen ist der Mitteldistanz-Triathlon am Chiemsee ein erster Saison-Höhepunkt für die SVB-Athletin, die dann bei der weltbekannten Challenge Roth in einer Staffel den Marathon-Part übernimmt.

Anne Haug hält Halbmarathon-Rekord

Nicht so lange Strecken legt in der Regel Hannah Kadner zurück. Die 20-jährige Jurastudentin – sie stammt aus Nürnberg und startet für den LAC Quelle Fürth – hat zwar auch schon Halbmarathon-Erfahrung (1:24:51 vor einem Jahr als Sechste der U23-DM in Bad Liebenzell), zieht aber die Bahn vor. Im laufenden Jahr möchte sie sich für die Deutsche Junioren-Meisterschaft über 5000 Meter in Leverkusen qualifizieren. „Die letzte Chance, die geforderten 18:20 Minuten zu unterbieten, habe ich am kommenden Mittwoch in Roth“, erzählt sie. Der Viertelmarathon bei ihrer Fun-Run-Premiere und ein 1500-m-Lauf gestern Abend in Karlsruhe sollen die davor nötigen „guten Temporeize“ setzen. So wird die entsprechende Bayreuther Strecken-Bestmarke von 37:28 Minuten am Sonntag wohl unangetastet bleiben. Übrigens: Der Halbmarathon-Streckenrekord der Frauen von Anne Haug steht seit 2013 bei 1:14:29 Stunden. Der ist auch für einen Mann wie Jörg Schaller eine hohe Hürde. Drei, zwei, eins – das könnte aber die Maxime des Bindlachers sein, denn dem Bronzeplatz im Halbmarathon von 2015 ließ Schaller im Vorjahr in 1:20:35 Rang zwei hinter Badhane Gamachu folgen. Der in Bayreuth lebende Äthiopier ist diesmal verletzungsbedingt nicht in der Startliste aufgeführt . . .

Als Titelverteidiger im Viertelmarathon hat Dennis Gerhard gemeldet. Auch die Vorjahressiegerin auf dieser Strecke, Marie Demuth (beide Uni Bayreuth), steht wieder am Start.

Schlümpfe, Gartenzwerge und Schulmädchen

Viele Zuschauer, die sich den mittlerweile 15. Fun Run wohl wieder nicht entgehen lassen werden, kommen aber nicht nur wegen der ganz schnellen Männer und Frauen an die Strecke. Es ist kein Geheimnis, dass die bunte Läuferschar immer für diverse Hingucker sorgt. Nachdem schon Schlümpfe, Gartenzwerge, Schulmädchen, mittelalterliche Krieger und Feuerwehrleute in voller Montur angetreten waren, darf man gespannt sein, was sich so mancher Sportler diesmal ausgedacht hat. Und auch die Team-Namen versprechen Fun beim Run: Vier „Ladykillers“ werden – natürlich rein sportlich – versuchen, das Team „Joggolade“ zu vernaschen, und acht „Versicherungsfuzzis“ werden unterwegs womöglich dem Team Schweinehund, elf Brauerei-Maisel-Startern und einigen „gestiefelten Muskelkatern“ die Hacken zeigen.