Franziska Giffey in Bayreuth Reden wie mit Oma Erna

Von Christina Holzinger
Beate Kuhn und Halil Tasdelen freuten sich über die prominente Wahlkampfunterstützung durch Familienministerin 
Franziska Giffey. Foto: Andreas Harbach Foto: Andreas Harbach - Hagenstrasse 19b - 95448 Bayreuth - mobil 0170 8655 275 - kontakt@andreasharbach.de - www.andreasharbach.de

BAYREUTH. Eine Woche vor der Bezirks- und Landtagswahl macht Familienministerin Franziska Giffey (SPD) Station beim Frühshoppen im Herzogkeller. Gut gelaunt unterhält sie sich mit den über 300 SPD-Mitgliedern, die der Einladung gefolgt sind, und berichtet von ihrer Zeit als Bürgermeisterin von Neukölln.

 
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Seit Monaten hat Halil Tasdelen einen Countdown auf seinem Handy laufen – 120 Tage, 119 Tage, 7 Tage bis zur Bezirks- und Landtagswahl am kommenden Sonntag. Von den schlechten Wahlprognosen lässt er sich nach eigener Aussage nicht entmutigen. „Ich gebe euch Brief und Siegel, dass in Bayreuth unser Stimmenanteil bei 25 Prozent liegen wird.“ Das ganze Jahr über sei er von Haus zu Haus gegangen, habe „keine Klingel ungeklingelt gelassen“, um sich und sein Wahlprogramm vorzustellen.

Und genau da liegt für Familienministerin Franziska Giffey die Stärke der Bayreuther SPD. Eine Partei müsse vor Ort aktiv sein und mit den Menschen auf Augenhöhe sprechen. „Am Ende müssen wir so reden, als würden wir mit Oma Erna auf der Couch sitzen und ihr erklären, was wir politisch so machen. Denn nur so kommen unsere Botschaften auch rüber“, sagt sie.

Starke Familien - Starkes Land

Mit einfachen und klaren Worten erzählte sie von ihrer Zeit als Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Neukölln, der geprägt ist von Armut und Arbeitslosigkeit. Diese Zeit beeinflusst ihre Arbeit auch heute noch: Sie will Familien finanziell und durch Unterstützungsangebote stärken, bessere Rahmenbedingungen für das Ehrenamt schaffen und die berufliche Situation der Menschen in Pflegeberufen verbessern.

„Wir haben fünf Millionen Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten, das sind immerhin fast 20 Prozent der Erwerbstätigen“, sagt sie. Und sie will sich für die Gleichberechtigung aller Menschen einsetzen. Häufig stoßen Frauen ihrer Erfahrung nach gegen die gläserne Decke oder werden durch fehlende Betreuungsangebote für Kinder davon abgehalten sich selbst zu verwirklichen.

Giffey sagt: „Ein starkes Land braucht starke Familien.“ Auch wenn ihrer Erfahrung nach jeder das Beste für sein Kind wolle – nicht alle seien auch in der Lage es zu fördern und zu unterstützen. 16 Jahre lang habe sie in einem Berliner Bezirk gearbeitet, in dem sie täglich sehen konnte, was passiert, wenn sich niemand um die Kinder kümmert und ihnen keine Gute-Nacht-Geschichte erzählt. „Ich kann und werde es nicht hinnehmen, dass ein gewisser Anteil der Schüler den Abschluss nicht schafft, keine Zukunftsperspektive hat oder ihren Weg nicht frei wählen können“, sagt sie.

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