Franz Macht möchte Verein umbauen

Von Marcel Staudt
Die Zukunft des Sportheims ist entscheidend für die Zukunft des SC Kühlenfels, sagt der Vorsitzende Franz Macht. ⋌Foto: Klaus Trenz Foto: red

Wenn das Sportheim schließt, könnte es bald auch den SC Kühlenfels nicht mehr geben: Es ist eine düstere Zukunft, die der Vorsitzende Franz Macht skizziert. „Ich bin mir sicher, die Schließung des Sportheims wäre der Anfang vom Ende“, sagt er. Damit es nicht so kommt, möchte er die Arbeit im Verein auf mehr Schultern als jetzt verteilen.

 
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Es ist nicht das erste Mal, dass Macht Alarm schlägt. Die etwa 250 Mitglieder des SCK kennen ihren Vorsitzenden und wissen daher, dass er recht schnell den mahnenden Zeigefinger hebt und offen vom Rückzug spricht – und am Ende doch im Amt bleibt. Doch diesmal, nach 29 Jahren an der Spitze des Vereins, ist es anders, sagt Macht. „Diesmal wird der Franz nicht einfach weiterhin Vorsitzender bleiben. Diesmal wird der Franz einen Pfeifendeckel tun.“

In der Fußball-Kreisliga

Das möchte der 59-Jährige eigentlich nicht. Stattdessen ist er der Ansicht, dass es einfach nicht so weiterlaufen kann wie bisher, wenn es den SCK weiterhin geben soll. „Als kleiner Verein spielen wir in der Fußball-Kreisliga und haben ein eigenes Sportheim. Damit können wir uns sehen lassen.“ Doch mit dem Sportheim, dass der Verein seit knapp zwei Jahren wieder selbst bewirtschaftet, ist auch die Arbeit für den Kassier deutlich mehr geworden.

Finanzen im Auge behalten

Nun muss er nicht nur die Finanzen des Vereins im Auge behalten und zu Papier bringen, sondern auch über den gastronomischen Betrieb Buch führen. „Das ist das Hauptproblem. Es müssen zwei Kassen geführt werden.“ Unter der Woche „kommen manchmal nur fünf Leute, um ein Bier zu trinken“, sagt Macht. Aber das Sportheim wird eben auch von anderen Gruppen, beispielsweise den örtlichen Schützen und dem Faschingsverein, genutzt. Außerdem finden dort Weihnachtsfeiern, WM-Partys und Versammlungen von anderen Vereinen statt. Kurz: Das Sportheim ist eine wichtige Einnahmequelle, auf die der SC Kühlenfels laut Macht nicht verzichten kann.

Spitze des Eisbergs

An zu wenigen Helfern liegt es nicht. „Ich habe den Sportlern von Anfang an gesagt, dass die Arbeit zu 95 Prozent an ihnen hängen bleiben wird“, sagt der Vorsitzende, „und sie packen wirklich hervorragend an, da kann ich mich nicht beschweren.“ Es brauche aber Leute, die formal für den Betrieb zuständig sind, Gruppen koordinieren und die Buchführung machen. Das Sportheim ist lediglich die Spitze des Eisbergs.

Stellvertreter Marcel Bothe

Der Vorstand des SCK besteht momentan neben dem Vorsitzenden Macht noch aus seinem Stellvertreter Marcel Bothe und dem Kassier Roland Heeg. Hinzu kommen die Schriftführerin Sabrina Brendel sowie die Beisitzer Bernhard Brendel und Stefan Funk. „Wenn etwas nicht läuft, melden sich die Mitglieder bei uns und wir sind dann letztlich zuständig“, sagt Macht und meint damit sich, seinen Stellvertreter und den Kassier. Das möchte Macht nicht mehr. Er wirbt für eine Neustrukturierung des Vereins und regt hierfür eine Satzungsänderung an.

Übergeordnete Funktion

Die Idee: Die Arbeit wird auf sechs Bereiche – Wirtschaftsbetrieb Sportheim, Liegenschaften, Finanzwesen, Öffentlichkeitsarbeit, sportliche Entwicklung, Festveranstaltungen – aufgeteilt, für die jeweils eine Person zuständig ist. Die Aufgaben des Kassiers sollen ebenfalls gesplittet werden, und zwar in die Bereiche Wirtschaftsbetrieb Sportheim, Feste und Verein. Der jetzige Vorstand würde dann in übergeordneter Funktion weitermachen.

Versammlung am 27. Mai

Nach Machts Rechnung – er geht offensichtlich von Doppelbesetzungen aus – sind das „vier bis sechs Freiwillige, die einen Posten übernehmen müssen“. Am Sonntag, 27. Mai, werden die Mitglieder des SCK bei einer außerordentlichen Versammlung über diese Neustrukturierung abstimmen. „Das ist keine Erpressung“, beteuert Macht, „es geht mir um die Zukunft des SCK. Ich glaube nicht, dass man nach unserer Zeit im Vorstand noch jemanden finden würde, der den Verein in der jetzigen Form so weiterführen würde“.

Falls die Mitglieder nicht zustimmen oder nicht genügend Freiwillige für die neuen Posten gefunden werden, ziehen er und Kassier Roland Heeg sich auf jeden Fall aus ihren Ämtern zurück, sagt Macht. Aber nicht von jetzt auf gleich: „Erstmal würde es noch zwei Versuche geben, im Rahmen von Neuwahlen Nachfolger zu finden. Falls das nicht gelingt, und davon würde ich ausgehen, müssen wir den Verein noch ein Jahr weiterführen, dazu sind wir gesetzlich verpflichtet. Aber dann wäre Schluss.“