Nichts von der Stange
Und die können bei Frankia aus einem Baukastensystem mit Hunderten Kombinationsmöglichkeiten auswählen. „Wir sind bekannt für unsere pfiffigen Lösungen und den hohen Grad der Individualisierung“, sagt Döhler. Dementsprechend mache eine Produktion von der Stange auch keinen Sinn: „Bei uns wird ein Fahrzeug erst dann produziert, wenn der Kaufvertrag unterschrieben ist.“
Das geschieht bei 59 Händlern weltweit, davon 20 in Deutschland, die wiederum die Hälfte der Bestellungen abdecken. Weitere starke Märkte sind Skandinavien und Großbritannien. Aber selbst in Neuseeland gibt es einen Händler, der immerhin etwa 20 Bestellungen im Jahr nach Marktschorgast schickt.
Wachstum am Standort
Der Standort in Oberfranken genießt laut Döhler bei der französischen Muttergesellschaft Pilote in der Nähe von Nantes ein hohes Ansehen. Dass der Umsatz stetig steigt und mittlerweile die Marke von 40 Millionen Euro im Visier hat, ist da sicherlich förderlich. Nicht umsonst werde in Marktschorgast ständig investiert und die Belegschaft auf mittlerweile rund 150 Mitarbeiter ausgebaut. Schreiner, Metallbauer, Elektriker - vor allem Fachkräfte sind gesucht, denn Frankia lässt sich nur das Fahrgestell von Mercedes oder Fiat (70 Prozent) liefern. Der Rest des Wohnmobils entsteht dann im Werk, und zwar zu einem hohen Anteil in Handarbeit.
Das Unternehmen
Frankia wurde 1960 in Marktschorgast gegründet und baute zunächst Wohnwagen, heute nur noch Wohnmobile im hochpreisigen Bereich. Die Verkäufe stiegen in den vergangenen Jahren ebenso kontinuierlich auf mittlerweile gut 450 Stück im Jahr wie der Umsatz auf rund 40 Millionen Euro und die Zahl der Mitarbeiter auf 150. Stärkster Markt für die Oberfranken ist mit 50 Prozent Deutschland. Der Rest geht (fast) in alle Welt, wobei Skandinavien ein Schwerpunkt ist. Frankia gehört zur französischen Pilote-Gruppe, die mit rund 4500 verkauften Wohnmobilen im Jahr zu den Top drei in diesem Segment in Europa gehört.