Ungeeignet, da kleinteilig und von vielen Straßen durchzogen
Kritik kam von SPD und Grünen im Landtag. Sie halten den Frankenwald für ungeeignet. Zwar gebe es dort höchst schützenswerte Gebiete, allerdings seien diese oft kleinteilig und von vielen Straßen durchzogen, sagte Klaus Adelt (SPD). "Naturschutzfachlich unterscheidet sich dieses Gebiet nur wenig vom vorhandenen Nationalpark Bayerischer Wald", sagte Christian Magerl (Grüne) unter Verweis auf den hohen Fichtenbestand. Bayern bekäme mit dem Frankenwald nur einen "Entwicklungsnationalpark", der erst auf sehr lange Sicht von Wert wäre.
Bis Ende Juli soll die Suche abgeschlossen sein. Dies haben Seehofer, Scharf und Justizminister Winfried Bausback (alle CSU) Anfang April bei einem Gespräch mit Nationalparkgegnern aus dem Spessart in der Staatskanzlei vereinbart. Das Kabinett hatte im vergangenen Sommer auf seiner Klausur am Tegernsee beschlossen, einen dritten Nationalpark einzurichten - den Ort aber offengelassen.
Überall gibt es Kritiker der Nationalpark-Pläne
Scharf führt derzeit Gespräche mit den Menschen in den Regionen. Denn in allen potenziellen Regionen im Freistaat ist inzwischen eine Diskussion zwischen Kritikern und Befürwortern entbrannt. Dagegen hatte das Kabinett den Steigerwald vorab vom gesamten Auswahlverfahren ausgenommen.
In Bayern gibt es derzeit zwei Nationalparke. 1970 wurde hier der erste Nationalpark Deutschlands gegründet: der Nationalpark Bayerischer Wald. 1978 folgte Deutschlands einziger Alpen-Nationalpark bei Berchtesgaden. dpa