Anfeuern wird sie am Sonntag auch Claudia Hahn. Sie will ein Schild mit der Aufschrift ’Yallah!’ – Los! – hochhalten. Hahn ist beim Rotary Club Fränkische Schweiz und beim Flüchtlingsnetz Ebermannstadt aktiv. „Wir betreuen in Ebermannstadt drei Häuser und wollten mal etwas anderes machen“, sagt sie. Und so entstand vor zwei Jahren die Idee, beim Fränkische Schweiz Marathon internationale Teams an den Start zu schicken. Hahn hat bei den Flüchtlingen rumgefragt, wer Interesse hätte und hatte schnell eine Gruppe zusammen. Vergangenes Jahr haben sie pausiert, heuer versuchen sie es erneut. Ganz so viel Zeit zum Trainieren ist nicht mehr, da die beiden Brüder mittlerweile beide berufstätig sind. Aber sie ist auch zuversichtlich, dass das Team am Sonntag gut abschneiden wird.
Vernetzung ist wichtig
„Uns ist es wichtig, dass die Flüchtlinge gut in unsere Gesellschaft eingegliedert werden“, sagt Hahn. Und auch die Vernetzung in Ebermannstadt sei gut, die Leute kennen sich beziehungsweise lernen sich kennen. „Es gibt oft tolle Gespräche, manchmal ergibt sich die Möglichkeit, dass jemand für einen der Flüchtlinge eine Lehrstelle hat“, sagt Hahn. Und das Gemeinschaftliche überhaupt sei bei solchen Anlässen wie dem Marathon ganz wichtig. Darum sitzen sie nach dem Lauf auch noch zusammen, es gibt Brotzeit und die Familien sind dabei.
Anderer Blickwinkel
Auch Diana Könitzer von der Flüchtlings- und Integrationsberatung des Diakonischen Werkes beim Landkreises Forchheim ist angetan vom Engagement des Rotary Clubs Fränkische Schweiz in Sachen Flüchtlinge. „So entsteht ein ganz anderer persönlicher Kontakt, ein anderer Blickwinkel“, sagt sie. Die gegenseitige Toleranz werde gefördert.