Förster rennen um die Wette

Von Renate Allwicher
Hubertus Schmidt, Förster in Röhrenhof, übt für seine Teilnahme am Bayerischen Forstbiathlon 2017 in Fichtelberg/Neubau. Foto: Martin Hertel Foto: red

Wenn Förster mit dem Gewehr auf dem Rücken und Skiern an den Füßen durch den Wald laufen, könnte das ganz einfach ihr Job sein. Wenn sie dabei um die Wette rennen, ist Bayerischer Forstbiathlon.

 
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Die Bayerischen Staatsforsten und der Verein für Forstlichen Skilauf veranstalten den Forstbiathlon. Start ist am Freitag, 17.2., um 9 Uhr auf der Wettkampfanlage in Fichtelberg. Martin Hertel, stellvertretender Forstbetriebsleiter in Fichtelberg und Organisator des diesjährigen Biathlons erklärt, worum es dabei geht.

Warum gibt es einen Biathlon speziell für Forstleute?

Martin Hertel: „Wir Förster bewegen uns im Winter, das Langlaufen gehört zum Berufsbild des Försters einfach dazu. Auch wenn das im Wald in der Regel etwas anders aussieht als beim sportlichen Lauf auf der Loipe. Das Jagen gehört natürlich auch zum Beruf dazu – insofern passt dieser Sport genau. Das ist eine alte Tradition, ich alleine bin schon seit über 30 Jahren dabei. Wir touren damit durch ganz Bayern, waren schon am Arber, im Allgäu oder in Ruhpolding. Dieses Jahr ist wieder Fichtelberg dran – die örtlichen Förster organisieren das dann.

Wer darf mitmachen?

Hertel: Die Veranstaltung ist für Försterinnen und Förster und Waldfreunde. Am Start sind heuer zum Beispiel auch Waldbesitzervereinigungen, die Brennholzfuzzis aus Röslau und die Bayerwald Oldies. Die Starter reisen unter anderem vom Campus Weihenstephan, einem wichtigen Ausbildungsstandort für Forstleute, aus Wasserburg, Bodenmais an – auch das Bistum Passau stellt einen Teilnehmer. Etwa die Hälfte der etwa 120 Teilnehmer sind Frauen.

Müssen die Teilnehmer belegen, dass sie schießen können?

Hertel: Nein, das geht im Grunde auch ohne Vorkenntnisse – dafür gab es vorher ein Übungsschießen am Schießstand der Loipe in Neubau. Es wird auch nur im Stehendanschlag geschossen, nur einmal und das sogar angestrichen. Das bedeutet, es gibt als Hilfsmittel einen Pfahl, auf den der Gewehrlauf aufgelegt werden kann. Wir wollen ja nicht so viele Fehlschüsse – das Schießen nach dem Laufen nötigt einem ohnehin jedes Jahr wieder allergrößten Respekt für die echten Biathleten ab. Auch bei uns kann man Fehlschüsse auf die nur bierdeckelgroßen Scheiben mit Strafrunden ausgleichen. Eine Strafrunde ist etwa 150 Meter lang. Insgesamt laufen die Frauen vier Kilometer und die Männer acht Kilometer.

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