Förderverein Landesgartenschau will neue Aufgabe nach Ende der Gartenschau übernehmen - Oder: Er wird aufgelöst Gartenschau: Kümmerer für die Aue

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Prof. Helmut Ruppert und Wolf Wolfschmidt (rechts) wollen den Förderverein Landesgartenschau auf neue Beine stellen und suchen Mitstreiter, die sich in der Zukunft um den Verein kümmern. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Sie haben sich im Vorfeld um die Landesgartenschau gekümmert. Und sie wollen es weiter machen. Dafür muss der Förderverein Landesgartenschau allerdings umgewidmet werden. In den Förderverein Wilhelminenaue. Ein Verein, der sich um die nachhaltige Nutzung des Geländes kümmert. Zusammen mit der Stadt. Um das zu erreichen, braucht es aber die Zustimmung der Mitglieder. Dafür rührt der Vorstand die Werbetrommel.

 
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"Wir haben unseren Job erledigt. Eigentlich", sagt Wolf Wolfschmidt, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Verein, der rund 125 Mitglieder hat, hat dafür gesorgt, dass es eine Webcam gab, die die Bauarbeiten übertragen hat. "Wir haben Projekte wie den Kinderwald angestoßen oder die Stühle fürs Heckentheater beschafft", sagt Wolfschmidt. Und sie, seine Vorstandskollegen Eva Rundholz und der Vorsitzende Prof. Helmut Ruppert, haben entsprechende Signale aus der Bevölkerung empfangen, "die gerne hätten, dass es mit der Wilhelminenaue auch nach der Gartenschau entsprechend weitergeht". Und das, entspreche auch den Vorstellungen des Vereins: "Wir sind um Nachhaltigkeit bemüht."

Zentrale Frage: Wie geht es weiter?

Am Donnerstag haben die Vorstandsmitglieder Kundenstopper aufgestellt an den Eingängen der Landesgartenschau. Sie tragen Plakate mit der zentralen Frage: "Wie geht's weiter?" Die soll am 28. September, also zwei Wochen vor Ende der Landesgartenschau, um 18 Uhr im Mainauenhof diskutiert werden. In einer Mitgliederversammlung, zu der auch weitere Interessierte kommen können. "Wer teilnehmen will, bekommt von uns sogar die Karte." Nicht ohne Hintergrund, denn: Ruppert, Rundholz und Wolfschmidt wollen den Verein nicht nur umwidmen in einen Förderverein Wilhelminenaue und damit dazu beitragen, "dass es einen Kümmerer gibt, der über das Ende der Gartenschau hinaus zusammen mit der Stadt die Interessen bündelt", wie Wolfschmidt es formuliert. Sie wollen den Verein mit einem neuen Vorstand auf neue Füße stellen. "Wir haben unsere Aufgaben abgearbeitet. Der neue Verein soll einen neuen Vorstand bekommen. Und es gibt tausende Interessen, die zusammen mit der Stadt gebündelt werden müssen."

Stadt überlegt noch

Dazu brauche es auch eine "Koordinierungsstelle, die die Stadt schaffen muss", wie Wolfschmidt sagt. Genau über diesen Punkt ist jedoch noch nicht entschieden, wie Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt Bayreuth, auf Anfrage unserer Zeitung sagt. "Die abschließende Entscheidung über eine zentrale Koordinierungsstelle wurde bislang noch nicht getroffen. Die verwaltungsinternen Prüfungen hierzu laufen aber." Die Stadt habe diesbezüglich auch mit der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG) Kontakt aufgenommen, sagt Oppold.

Grundlagen müssen von der Stadt kommen

"Die Grundlagen für die weitere Nutzung müssen von der Stadt kommen. Der Verein kann einen Beitrag leisten. Kann Geld sammeln, notwendige Dinge anschaffen helfen." Die Holzliegen etwa habe der Verein zum Kauf angeboten bekommen. "Können wir gern machen", sagt Wolfschmidt. Doch es gehe um mehr: den Erhalt eines breiten Angebots nach dem Rückbau der Ausstellungsbeiträge. Als Beispiele nennt der Verein den Erhalt des Mainauenlaufs, des Heckentheaters, des Meditationswegs und des Oratoriums ebenso wie den Unterhalt des Auenlehrpfads, an dem sich die Uni beteiligt hat.

Geht es nicht weiter, droht die Auflösung des Vereins

Für den Verein ist der 28. September ein wichtiger Tag. An sich die letzte Veranstaltung des alten Vereins. "Wenn die Mitglieder es nicht wünschen, dass der Verein als Förderverein in die Zukunft gerichtet die Wilhelminenaue unterstützt, dann werde ich mich dafür aussprechen, dass wir die Reißleine ziehen", sagt Wolfschmidt. In dem Fall würde das Vereinsvermögen an die Stadt fallen.

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