Flinke Pfoten: Traum vom Hundestrand

Von Gabriele Fölsche
Rasant geht es zu bei der Hundesportart Flyball. Die Hunde können es kaum erwarten, bis sie losrennen dürfen. Im Verein Flinke Pfote kommen Frauchen und Hund auf ihre sportlichen Kosten.⋌ Foto: Gabriele Fölsche Foto: red

Sie laufen, rennen, springen. Beim Verein Flinke Pfoten steht der Sport mit den Vierbeinern im Vordergrund. Sogar eine Tierärztin wirkt mit und bestätigt den Mitgliedern einen verantwortlichen Umgang mit den Hunden. Zum Glück fehlt Frauchen und Herrchen nur noch ein kleines Stück Land: Ein Hundestrand an der Kieswäsch.

 
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Zora, Milan, Kiara und Iwa brennen für den Flyball – eine rasante Sportart, bei der der Hund versucht, möglichst schnell über die Hürden zur Flyballmaschine zu gelangen, deren Auslösetaster zu betätigen, den Ball zu fangen und mit dem Ball über die Hürden zurück ins Ziel zu kommen. Angefeuert von den Besitzern, machen die Vierbeiner dem Namen des Vereins „Flinke Pfoten“ alle Ehre. Nur der zweijährige Rocky ist heute etwas durcheinander: Er interessiert sich mehr für seine Hundefreundin Kiara als für Hürden und Ball.

Trainerin Verena Stenzel lacht: „Wir arbeiten mit den Tieren gewaltfrei und ohne Druck. Rein mit positiver Verstärkung.“ Vor gut einem Jahr hat sich der neue Verein gegründet. Vorsitzender Christoph Herzog erklärt: „Wir waren zehn Hundebesitzer, die es leid waren, ständig lange Anfahrten für Trainingseinheiten hinzunehmen. Mit unserem Verein in Kulmbach schließen wir eine räumliche Lücke zu den bestehenden Hundeplätzen im Landkreis.“

Zwei Turniere - zwei Titel

Stand anfänglich noch die Idee, lediglich eine Flyball-Mannschaft aus dem Verein zu stellen, wurde bereits bei der Gründungsversammlung „Agility“ mit ins Programm aufgenommen. „Wir bieten aber auch Begleithundetraining, Alltags- und Stadttraining sowie eine Welpenstunde“, erläutert Herzog. Ein weiterer Grund für den eigenen Verein sei auch der Wunsch gewesen, mehr Turniere mit den Hunden zu besuchen. „Wir haben bereits zwei Turniere bestritten und sind jeweils als Sieger nach Hause gefahren“, sagt Herzog nicht ohne Stolz. Was ihm besonders am Herzen liegt, ist das gute Miteinander – unter den Mitgliedern ebenso wie unter den Hunden. „Wir machen gemeinsam Ausflüge und haben auch einen Stammtisch.“ Das Ziel des Vereins laute, weiter zu wachsen: „Wir haben derzeit 46 Mitglieder. Davon sind 26 aktiv“, sagt der 30-Jährige.

Spaß für Mensch und Hund

Um trainieren zu können, hat der Verein viel Geld in die Hand genommen: „Wir haben nun rund 1000 Quadratmeter Freifläche hinter der Gärtnerei Herzog zwischen Kulmbach und Melkendorf, zudem eine Halle mit 400 Quadratmetern, die wir bei schlechtem Wetter nutzen können.“ Mit im Verein aktiv ist Tierärztin Daniela Mader. Im Vorstand ist sie als Tierschutzbeauftragte aktiv. „Ich achte unter anderem darauf, dass das Training für die Vierbeiner gelenkschonend gestaltet wird. Wir wärmen unsere Hunde vorher auf und kühlen sie auch wieder ab“, sagt Mader. Und sie betont, dass alles in Maßen stattfindet. „Wir beschäftigen unsere Tiere physisch und psychisch. Wir wollen, dass Tier und Mensch Spaß haben.“

Unterschriften für Badestrand

Zum Spaß würde für den Verein auch gehören, wenn es in Kulmbach endlich einen offiziellen Badeplatz für Hunde gäbe. „Wir haben eine Petition laufen und bitten im Internet um Unterschriften“, sagt Herzog. „Als geeigneten Standort sehen wir den hinteren Bereich der Kieswäsch in Richtung Melkendorf. Aber auch einen Abschnitt des Mains könnten wir uns vorstellen.“ Der Verein würde den ausgewiesenen Platz auch reinigen und pflegen. „Es wäre schön, wenn die Stadt einen Mülleimer mit Kotbeutelspender, eine Sitzgelegenheit und einen Badeeinstieg installieren würde.“ Bisher hat der Verein 448 Unterschriften gesammelt. „Wir haben bislang 250 Unterschriften aus Kulmbach, benötigen aber für das Quorum 540“, erklärt der Vereinsvorsitzende.

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