Finanzielle Basis fehlt: Bindlach muss auf Bundesliga verzichten

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Ringen Oberliga in der Bärenhalle in Bindlach. Foto: Peter KolbTrainer Matthias FornoffFotograf Peter Kolb Foto: Peter Kolb Pressefotograf Heinrich von Kleist Strasse 52 95447 Bayreuth Mobil: 0175/5271390 Mail: Fotograf.Kolb@gmx.de Spark. B

Die Hoffnungen waren schon vor wenigen Wochen nicht mehr sehr groß, aber jetzt sind sie endgültig dahin: Der ASC Bindlach wird den sportlich geschafften Aufstieg in die Bundesliga nicht wahrnehmen können, weil die finanzielle Basis dafür fehlt.

 
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RINGEN.

„Wir haben es einfach nicht geschafft, die nötigen Gelder aufzutreiben“, sagte gestern Matthias Fornoff, der als Vereinsvorsitzender und Trainer sowohl auf der sportlichen als auch auf der wirtschaftlichen Seite die Verantwortung trägt. „Mit unseren Sponsoren war das nicht zu stemmen.“ Das müsse man hinnehmen, auch wenn es „ausgesprochen traurig“ sei: „Die Bundesliga wäre natürlich super gewesen, vor allem für unsere einheimischen Kämpfer, die auf diesem Niveau durchaus mithalten könnten.“

Statt dessen sehen die Statuten nun als Konsequenz die Rückstufung des Oberliga-Meisters in die drittklassige Bayernliga vor. Eine Demoralisierung seiner zum großen Teil schon langjährigen Schützlinge befürchtet Fornoff dadurch aber nicht: „Die Mannschaft steht geschlossen hinter mir und wird zusammen bleiben.“ Sogar etwas Positives kann er dem Neuaufbau abgewinnen: „In der Bayernliga können wir auch mal drei oder vier ganz junge Talente einsetzen, die dort etwas lernen können.“ Unter diesen Vorzeichen dürfte die Rückkehr der Bindlacher in die Oberliga wahrscheinlich sein. „Aber wenn der Verband nichts ändert, stehen wir vielleicht bald wieder vor demselben Problem.“

Hindernisse: Aufstiegspflicht und Fehlen einer 2. Liga

Vor allem zwei große Hindernisse sieht der ASC-Vorsitzende für Vereine in der Bindlacher Größenordnung. Eines sei die Aufstiegspflicht: „Diese Bestimmung muss der Verband überdenken, weil sie kleine Vereine stark unter Druck setzt. In anderen Sportarten müssen Aufsteiger in die höchste Liga erst einmal einen Etat vorlegen, und dann wird entschieden, ob sie mitmachen können.“

Noch mehr stört ihn aber besonders aus dem Blickwinkel des Trainers das Fehlen einer 2. Bundesliga: „Der Sprung von der Oberliga in die Bundesliga ist einfach zu groß. Dabei wird auch schon bei anderen Oberliga-Vereinen Geld bezahlt, während bei uns niemand etwas bekommt.“ Unterhalb einer gesamtdeutschen Bundesliga schwebt ihm ein Unterbau mit zwei bis drei Staffeln vor: „So eine Liga wäre für uns ideal.“

Dass es an Substanz mangelt für eine starke Bundesliga und eine breite 2. Liga, hängt nicht zuletzt mit der Abspaltung von fünf Profivereinen zusammen, die in der vergangenen Saison erstmals eine vorm Verband unabhängige Deutsche Ringerliga (DRL) etabliert haben. Es gibt inzwischen zwar Gespräche zwischen beiden konkurrierenden Organisationen, aber in vielen Details liegen die Vorstellungen noch ein gutes Stück auseinander. „Dieses Hickhack ist so bitter für den Ringersport“, klagt Fornoff. „Man muss sogar aufpassen, dass es nicht auch dem Bemühen unseres Sports schadet, olympisch zu bleiben.“

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