Produzentin Donna Gigliotti mahnte, dass man es "kurz, aber vom Herzen" machen soll. Ihr Vorzeigebeispiel: die einminütige Rede von Steven Soderbergh, der 2001 für "Traffic - Macht des Kartells" den Regie-Oscar gewann. Statt zig Leuten zu danken, brachte er den Saal zum Lachen und hielt ein leidenschaftliches Plädoyer auf Kreativität und Kunst.
Als Florian Henckel von Donnersmarck 2007 mit "Das Leben der Anderen" den Auslands-Oscar holte, lief die Zeit aus, als er gerade seiner Frau danken wollte. Gegen die einsetzende Musik dröhnte der deutsche Regisseur damals an, er müsse noch eines sagen: "Christiane, I love you". Am Montag war Donnersmarck mit dem Künstlerporträt "Werk ohne Autor" zum zweiten Mal als Oscar-Anwärter eingeladen.
Der aus Syrien stammende und in Berlin lebende Regisseur Talal Derki reiste ebenfalls an. Er ist mit seinem Berliner Produktionsteam für die Kriegs-Dokumentation "Of Fathers And Sons - Die Kinder des Kalifats" nominiert.
Das Schwarz-Weiß-Drama "Roma" des mexikanischen Oscar-Preisträgers Alfonso Cuarón und die Historien-Groteske "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" des Griechen Yorgos Lanthimos sind mit je zehn Nominierungen die diesjährigen Oscar-Favoriten. Die Trophäen werden am 24. Februar in Los Angeles zum 91. Mal verliehen.