Feuerwehr rügt Wortwahl eines Reporters

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Alles nur Amateure? Ein Reporter von N24 stellt mit unbedachten Aussagen die Qualifikation der Freiwilligen Feuerwehren beim Einsatz auf der A9 in Frage. Foto: Matthias Balk/dpa Foto: red

Die Fragen und Aussagen eines Reporters des Fernsehsenders N24 zum schweren Busunfall auf der A9 nahe zwischen Münchberg und Gefrees stoßen bei den Feuerwehren übel auf. Der Mann sagte über die Einsatzkräfte beim Unglück: "Das waren Freiwillige Feuerwehrleute. Das sind natürlich auch Profis. Aber es ist eben doch nicht die professionelle Feuerwehr." Kreisbrandrat Hermann Schreck reagiert empört.

 
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Die Aussagen eines Reporters des Fernsehsenders N24 zum Busunfall auf der A 9 nahe Stammbach haben in der Bevölkerung und in den lokalen Feuerwehren Aufruhr ausgelöst. Der Berichterstatter fragte am Montag vor Ort in einem Interview die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken, Anne Höfer: "Die Rettungskräfte, waren das zu Beginn erst einmal Freiwillige Feuerwehrleute oder waren das von vornherein Profis?" An anderer Stelle sagte er: "Das waren Freiwillige Feuerwehrleute. Das sind natürlich auch Profis. Aber es ist eben doch nicht die professionelle Feuerwehr."

Alles weitere zum Busunglück von Münchberg

 

Der N24-Berichterstatter hat sich mittlerweile im Fernsehen für seine Wortwahl entschuldigt. Er wolle in keinster Weise die Professionalität der Freiwilligen Feuerwehr infrage stellen. Auch die N24-Sprecherin Kristina Faßler entschuldigt sich im Gespräch mit unserer Zeitung: "Wir haben allergrößte Hochachtung vor der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr. Umso mehr tut es uns leid, dass sich unser Mitarbeiter falsch ausgedrückt hat."

Wenn die Freiwillige Feuerwehr nicht kommt, kommt gar keine

Trotz der Entschuldigung sind die Emotionen im Internet hochgekocht. Die Worte des Reporters seien "beschämend", kommentiert eine Nutzerin auf Facebook. Ein anderer Eintrag lautet: "Ja, wenn die Freiwillige Feuerwehr nicht gekommen wäre, wäre gar keine gekommen, weil es hier auf dem Land nur Freiwillige gibt."

Das Feuerwehrmagazin reagiert via Facebook auf die Aussagen des N24-Reporters

Das kann der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands und Bayreuther Kreisbrandrat Hermann Schreck nur bekräftigen. Er sagt: "In Oberfranken gibt es keine einzige Berufsfeuerwehr."

Schreck: "Eine bodenlose Frechheit"

Schreck hält die Aussagen des N24-Reporters für "eine bodenlose Frechheit". Die Freiwilligen Feuerwehren seien gut ausgebildet. "Berufsfeuerwehren und die Freiwilligen Feuerwehren arbeiten Hand in Hand. Beide leisten qualitativ dasselbe." Schreck akzeptiere die Entschuldigung und hoffe, dass der Reporter die Zusammenhänge verstanden hat.

Auf Twitter reagieren einige Feuerwehrleute ähnlich souverän auf den Vorfall

 

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