Die Anlage hat einen Rückkanal. Die angeschriebenen Feuerwehrleute antworten, ob sie kommen können oder nicht. Die Rückmeldungen werden in eine Statusmeldung übersetzt, die auf Tafeln neben den Toren des Gerätehauses angezeigt wird: Der Kommandant weiß, mit wie viel und welchen Leuten er ausrücken kann, lange bevor sie am Gerätehaus eingetroffen sind. Das Meldepanel hat eine USB-Schnittstelle, an der sich der Kommandant das Protokoll als Exceldatei runterladen kann. Ein Teil der Schreibarbeit nach einem Einsatz ist damit schon erledigt.
Die variable Seilwinde: Eines der großen Fahrzeuge der Feuerwehr Warmensteinach hat eine Seilwinde am Bug. Ein Gerät, über das sonst nur Wägen größerer Wehren verfügen. Doch das Besondere in Warmensteinach ist nicht, dass die dortigen Floriansjünger eine Seilwinde haben. Sondern dass sie sie auch in kürzester Zeit an eines ihrer anderen Fahrzeuge ummontieren können. Und nicht automatisch mit dem großen HLF 20 ausrücken müssen, wenn eine Winde nötig sein könnte. „Zum Beispiel, wenn es gilt, einen verunfallten Wagen an einer Böschung gegen Abrutschen zu sichern“, erläutert Wanninger.
Das Besondere an der Winde ist ihr Träger für die variable Montage. Der Träger kann mit den Schäkeln (ringähnliche Ösen) und dem Zugmaul der Warmensteinacher Fahrzeuge verbunden werden, die diese ab Werk haben. Ein massives Eisenstück, konstruiert von Wanninger und aus rund einem Dutzend Einzelteilen von einem Fachmann zusammengeschweißt. Zuvor hatte ein anderer Fachmann Wanningers Berechnungen überprüft. Und dann musste das Unikat technisch abgenommen werden, um beispielsweise auszuschließen, dass die Winde im Einsatz den Rahmen des Fahrzeugs verbiegt. „Die Genehmigung war aufwendiger als die Konstruktion und der Bau“, blickt Wanninger zurück.
Und das Tüfteln geht weiter bei der Warmensteinacher Wehr. In Arbeit ist ein Gerät, „um schneller ablöschen zu können“ – mehr will Philipp Wanninger gegenwärtig noch nicht sagen.