Faust-Festspiele Zum ersten Mal als Statist mitspielen

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Emily Färber und Lisa Lottes sind bei den Faust-Festspielen in Statistenrollen dabei, Lisa Lottes spielt außerdem beim Hamlet den Horatio. Foto: Ralf Münch Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Die Proben bei den Faust-Festspielen am Schlossberg sind auf dem Höhepunkt. Am Mittwoch ist die erste Premiere mit der Komödie „In der Höhle wird gescheuert“. Aber nicht nur Schauspieler sind dabei, auch einige Statisten machen bei den Stücken mit.

 
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Lisa Lottes ist zum ersten Mal dabei. Sie hat vergangenes Jahr alle Stücke gesehen. Als sie dann heuer den Aufruf, dass Statisten gesucht werden, gelesen hat, dachte sie sich „Das probier ich mal“. Und so ist die 26-jährige Erzieherin bei der Komödie ein Student und ein Schneidergeselle.

Sie ist schwer am Üben

Doch auf einmal kam es ganz anders. „Beim Hamlet ist ein Spieler ausgefallen und da haben sie mich gefragt, ob ich den Horatio spielen würde“, sagt Lisa Lottes. Und nun ist sie schwer am Üben. Viel Text ist es nicht, in vier Szenen ist sie dabei. „Den Faust habe ich damals in der Schule gelesen und jetzt eben den Hamlet“, erzählt sie lachend. Überall in der Wohnung hat sie den Text verteilt. In der Küche, im Schlafzimmer und im Wohnzimmer liegen Textteile, die sie lernt. Schwer findet sie den Text nicht, denn Intendant Daniel Leistner hat ihn ja umgeschrieben. Jetzt ist er modern und zeitgemäß.

Spagat zwischen Beruf und Proben

Ist sie nervös, vor so großem Publikum zu spielen? „Eigentlich nicht“, sagt Lisa Lottes. Sie singt in einem Gospelchor, da kennt sie das schon. „Außerdem mach ich das im Beruf ja auch. Da ist aber die Zielgruppe eine andere.“ Vom Team wurde sie schnell aufgenommen, nur zeitlich ist es manchmal ein Spagat zwischen Beruf und Proben.

Emily Färber ist schon zum zweiten Mal dabei. Bereits im vergangenen Jahr hat die 14-Jährige bei den Faust-Festspielen als Statistin mitgemacht. „Freunde hatten mich gefragt, ob ich das nicht mal ausprobieren möchte“, sagt sie. Und nun macht sie auch dieses Jahr bei allen drei Stücken mit, ist bei einer Marktszene dabei, kauft und verkauft, spielt einen Studenten der seinem Lehrmeister gehorchen muss. Text hat sie eigentlich nicht, nur mal einen Satz oder ein „Ah“ und ein „Oh“. „Da kann man nicht viel falsch machen“, sagt sie lachend.

Spannende Stücke

Wie bekommt sie das schulisch hin mit den Proben? Emily Färber besucht die neunte Klasse am Gymnasium. „Das geht schon“, sagt sie. Die Festspiele sind ja zum Ende des Schuljahres, da klappt das schon. Wie es nächstes Jahr aussieht, weiß sie noch nicht, weil da dann Nachmittagsunterricht und der Tanzkurs dazu kommen. Und wie ist es mit diesen klassischen Stücken? Macht man so etwas als Schüler gerne? „Ja“, sagt Emily Färber, „wir haben den Faust noch nicht in der Schule gelesen, das kommt noch. Aber das Thema interessiert mich einfach.“ Außerdem sind die Stücke alle spannend und ansprechend gemacht.

Das Ganze ist ein Hobby

Was ist in der Schule ihr Lieblingsfach? Deutsch? „Nein, ich bin eher der sportliche Typ“, sagt die 14-Jährige. Auch berufsmäßig kann sie sich die Schauspielerei nicht vorstellen, da schlägt ihr Herz für die Medizin. „Das Ganze ist für mich ein Hobby“, so Emily Färber. Und mit dem übrigen Ensemble versteht sie sich gut. „Da wird kein Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gemacht.“

Info: Auftakt der Faust-Festspiele ist am Mittwoch, 18. Juli, mit der Sommerkomödie „In der Hölle wird gescheuert“. Am 22. Juli folgt die Faust-Premiere. Die Premiere für „Hamlet“ ist am 1. August. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Karten und weitere Informationen gibt es unter www.faust-festspiele-pegnitz.de.

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