Faust-Festspiele Pegnitz Halbzeit: Heuer läuft es besser

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Intendant Daniel Leistner (links als Faust) und Geschäftsführer Uwe Vogel als Mephisto sind bis jetzt zufrieden mit den Festspielen. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. „Ich glaube an das Projekt und investiere da hinein“, sagt Uwe Vogel, Geschäftsführer und Schauspieler der Faust-Festspiele Pegnitz. Die Hälfte der diesjährigen Saison ist vorbei und der 46-Jährige ist zufrieden. Es läuft gut, besser als im vergangenen Jahr.

 
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Genaue Zahlen hat er zwar noch nicht, aber es sind heuer wesentlich mehr Zuschauer, als 2017. Welches Stück – Faust, Hamlet oder die Komödie „In der Hölle wird gescheuert“ – am besten ankommt, kann er nicht sagen. „Die Komödie wird ja wesentlich öfter gespielt als Faust und Hamlet“, sagt er. Das könne man erst am Ende der Spielzeit sagen.

Am Anfang skeptisch

Viele Zuschauer würden in alle drei Stücke gehen, hat er festgestellt. Was er beobachtet hat, ist, dass der Hamlet besser ankomme als erwartet. Da war man doch erst etwas skeptisch, weil es ja auch eine Tragödie ist. „Aber die Mischung aus Unbeschwertheit und Tragödie, die Volksnähe, die Intendant Daniel Leistner durch das Umschreiben des Klassikers erreicht hat, funktioniert“, so Vogel.

Rückmeldungen von weiter her

Kommen mehr Pegnitzer oder Auswärtige? „Das Publikum ist gemischt“, sagt Vogel. Aber man merke deutlich, wenn mehr Pegnitzer da sind, denn nur sie verstehen die ortsbezogenen Gags wie in der Komödie, beispielsweise zum benachbarten Biergarten. Aber es kommen auch Rückmeldungen von weiter her, unter anderem aus Frankfurt.

Werbekampagne ausgeweitet

Dass es heuer besser läuft, führt er auch darauf zurück, dass die Werbekampagne ausgeweitet wurde. Es wurde mehr plakatiert, 80 bis 90 Stellen werden es sein, schätzt er. Und auch die Faltblätter wurden vermehrt und weiter verteilt ausgelegt, unter anderem in Nürnberg, Erlangen und Fürth, aber natürlich auch in Bayreuth. „Besonders dort gehen sie weg, stoßen auf interessiertes Publikum“, so der Geschäftsführer. Das sei auch anders als im vergangenen Jahr. „Es muss sich eben erst rumsprechen“, sagt er.

Schulen sind interessiert

Auch von den Schulen habe es viel Interesse an den Festspielen gegeben. So waren aus Hof Klassen da und haben den Faust sowie den Hamlet angeschaut. Mehr Schulvorstellungen unterzubringen sei Ende Juli schwierig. „Da müssten wir zwei Wochen eher mit der Spielzeit anfangen, aber das ist terminlich schwierig“, sagt Vogel. Aber vielleicht lasse sich da irgendwann mal etwas machen. „Wir wollen schließlich auch Bildungsförderung machen“, unterstreicht er.

Diese Woche stehen Komödien an

In dieser Woche steht dreimal die Komödie auf dem Spielplan. „Das haben wir extra so gelegt, denn es ist ja ASV-Kerwa“, sagt Vogel. Und da hört man manchmal auf dem Schlossberg doch die Musik von dort. „Wenn das dann bei einer der Tragödien ist, wäre das irgendwie unpassend“, sagt er lachend.

Noch bevor die Festspiele dieses Jahr zu Ende sind, laufen schon eifrig die Planungen für die nächste Saison. Auf jeden Fall soll es da ein Kinderstück geben. Zusätzlich natürlich wieder den Faust und noch zwei weitere Stücke. Das eine werde der „Zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist sein, beim dritten Stück sei man noch am Überlegen. Es müsse ja unter anderem immer bedacht werden, wie viele Schauspieler für jedes Stück gebraucht werden. „Eine gewisse Anzahl ist nötig“, sagt Vogel, auch wenn, wie dieses Jahr, er und Leistner jeweils sechs Rollen übernehmen – ohne Honorar. Aber mehr Rollen seien nicht zu schaffen und ab nächstem Jahr müsse es auch funktionieren, dass sie bezahlt werden.

In Ausrüstung investieren

Aber auch für heuer ist Vogel zuversichtlich, was die Finanzierung angeht. Er geht davon aus, dass das gesteckte Ziel – 6000 Zuschauer und das Nicht-in-Anspruch-nehmen der Ausfallbürgschaft der Stadt – erreicht wird. „Dieses Jahr mussten wir noch mal in Kostüme und Ausrüstung investieren“, sagt Vogel, aber das habe man ja im nächsten Jahr schon. Das mache es dann leichter zu wirtschaften. Und man müsse gewisse Dinge einfach kaufen, das sei günstiger, als es zu leihen.

Rollstuhlfahrer sitzen mittendrin

Gut in Anspruch genommen werde auch der Bus-Shuttle vom Bahnhof auf den Schlossberg. Gerade von den auswärtigen Gästen. Und positive Resonanz gibt es auch auf die Barrierefreiheit, die dieses Jahr ausgebaut wurde. So wurde diesmal vor beiden Tribünen eine Reihe extra bestuhlt und es kann bei Bedarf für Rollstuhlfahrer Platz geschaffen werden. „Dann sitzen sie nicht am Rand, sondern mittendrin“, sagt Vogel.

Nächstes Jahr sind wieder Festspiele

Der Intendant der Pegnitzer Faust-Festspiele, Daniel Leistner, ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. „Es läuft weitaus besser als vergangenes Jahr“, sagt er. Die Stimmung habe sich gewandelt, sei in Pegnitz jetzt ganz anders. Gab es 2017 noch zahlreiche kritische Äußerungen vor allem in den sozialen Netzwerken, so sei dieses Jahr nichts davon zu merken. „Ich empfinde es heuer als sehr positiv“, so Leistner. Er glaubt, dass die Faust-Festspiele in Pegnitz diesmal besser angekommen sind. „Es wird sie nächstes Jahr auf jeden Fall wieder geben“, betont Leistner.

Info: In dieser Woche wird am Donnerstag, Freitag und Samstag die Komödie „In der Hölle wird gescheuert“ sowie am Sonntag der Hamlet gezeigt.

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