Faschingsmeute im Griff

Von Ralf Münch

Einmal im Jahr lässt man es im doch eher beschaulichen Engelmannsreuth krachen – beim Faschingsumzug. So wie am Sonntagnachmittag, als über 3000 Besucher an den Straßen standen und dem Treiben zusahen.

 
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Christine Diersch, die den Faschingsumzug organisiert, und als Zirkusdirektor verkleidet die Meute im Zaum hält, ist sichtlich stolz: „Hier sind 22 Gruppen am Start. Viele sind aus dem Oberpfälzer Raum. Und Samstagabend hatte mich noch jemand angerufen, ob sie auch noch teilnehmen können“, erzählt sie.

Mit drei Gruppen angefangen

Zum 19. Mal fand er jetzt statt, und der Zug ist mit den Jahren gewachsen. Diersch lächelt: „Ich mache es jetzt im neunten Jahr. Nächstes Jahr hab ich mein zehnjähriges Jubiläum. Da muss ich mir was besonderes überlegen. Vorher hatte es Eduard Schadly gemacht. Er hatte mit drei Gruppen angefangen.“

Die Engelmannsreuther sind an diesem Nachmittag natürlich in Mehrzahl. Der örtliche Kindergarten führt den Zug an, die „Krumme Gass“, der Tennisclub, als Marionetten verkleidet, die Rockstars, die Fußballdamen als Pfaue, die „Heißen Feger“, die Konfettis oder auch die „Mixed Pickels“ folgen. Die Mixed Pickels haben es dabei genau richtig gemacht: Als Hippies verkleidet, wollten sie Liebe und Frieden in die Welt bringen.

Keine politischen Themen

Politische Themen sucht man hier vergebens. „Das findet man bei uns ganz selten. Das braucht es meiner Meinung nach auch nicht. Ich persönlich finde es schöner, wenn sich die Gruppen ein beliebiges Thema heraussuchen. Ohne einen Hintergrund“, sagt Diersch und fügt hinzu, als sie auf die ganze Menschenmenge schaut: „Ich kann gar nicht beschreiben, wie schön das ist.“ Jetzt kann man den Narren nur noch einen schönen Tag ohne Kopfschmerzen wünschen.