Damit sich solche Trends auch weiterentwickeln, initiierte der ADFC die bundesweite Aktion „#MehrPlatzfürsFahrrad“. Pegnitz sei schon immer eine Autostadt gewesen, meint Berner. Es sei schon immer darauf Wert gelegt worden, dass der Autoverkehr flüssig läuft. Dabei planen inzwischen viele Städte ganz anders, so Berner: „Vor allem im Ausland hat man schon lange umgedacht. Das Fahrrad steht dort als Verkehrsmittel im Vordergrund. Davon sind wir, nicht nur hier in Pegnitz, weit entfernt.“ Doch man dürfe das Fahrradklima in Pegnitz nicht verteufeln. Die Zufriedenheit der Befragten beim Radfahren, hat sich bei über 170 000 Teilnehmern der ADFC-Umfrage bundesweit verschlechtert. 2014 wurde das Fahrradklima noch mit der Note 3,7 bewertet, 2016 mit 3,8 – 2018 mit 3,9.
Nichtstun rächt sich
Dazu sagt Bernadette Felsch, Landesvorsitzende des ADFC Bayern: „Die Radfahrenden geben ihren Städten und Gemeinden auch in Bayern im Gesamtergebnis kaum gute Noten. Im Regelfall reicht es nur für eine befriedigende oder gar ausreichende Bewertung – vor allem in puncto Sicherheit. Das ist alarmierend, denn angesichts von Umwelt-, Gesundheits- und Verkehrsproblemen sollten dringend mehr Menschen öfters aufs Rad steigen. Bei unattraktiven Rahmenbedingungen und der Angst vor Unfällen wird dies jedoch nicht passieren!“. Und weiter: „Radverkehrsförderung lohnt sich, Nichtstun rächt sich.“ Das Unsicherheitsgefühl der Radfahrenden und die Unzufriedenheit mit der Rad-Infrastruktur sind nach Überzeugung des ADFC der zentrale Grund, warum der Radverkehr nicht – wie politisch gewünscht – deutlich anwächst. Der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr liege in Bayern aktuell bei elf Prozent.