EV Pegnitz vor ungewisser Zukunft

Von Jürgen Schott
Wo ist ihr Platz in der kommenden Saison? EVP-Trainer Florian Müller und Sportlicher Leiter Marco Zimmer. Foto: Andreas Beil Foto: red

Am Dienstag noch ein Abschlusstraining, später eine interne Saisonabschlussfeier – und das war’s dann für den EV Pegnitz mit diesem Spieljahr. Und wie geht es weiter, nachdem sportlich mit dem Erhalt der Bayernliga das Ziel frühzeitig realisiert worden war?

 
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Eine Antwort darauf wird es so schnell wohl nicht geben. „Es weiß ja derzeit keiner, wer im Klub Vorsitzender wird“, zeigt der Sportliche Leiter Marco Zimmer das Dilemma der Ice Dogs auf. „Insofern ist auch in meinem Fall unklar, ob es weitergeht und, wenn ja, in welcher Position.“

Vorsitzender Steffen Rein hat angekündigt, dass er nach fünf Jahren in diesem Amt im Sommer nicht wieder kandidieren wird. Es solle „eine neue Vorstandschaft mit frischer Energie an die Dinge herangehen“, wurde er zitiert. Spieler und Trainer aber haben offenbar damit derzeit keinen Ansprechpartner.

Ein Gespräch sei bisher nicht zustande gekommen, berichtet Marco Zimmer, der seit Oktober mit Florian Müller das Training leitete und die Pegnitzer auf den achten Platz führte. Vertragsverlängerungen mit Spielern lägen somit vorerst auf Eis.

Zu wenige Zuschauer

„Es stellt sich ja immer die Frage, ob der EV Pegnitz die finanzielle Herausforderung, in der Bayernliga mitzumachen, meistern kann“, erklärt Zimmer. „Diesmal hat es sportlich prima gepasst, weil wir ja nicht in die Abstiegsrunde mussten, sondern gerade noch die Verzahnungsrunde erreicht haben. Aber die Zuschauer sind dennoch nicht in dem Maße wie erhofft zu uns ins Stadion gekommen.“ Somit fehle diesmal „ein kleiner Beitrag“, damit der Etat ausgeglichen wäre.

Der Sportliche Leiter ist deswegen nicht beunruhigt: „Der Verein hat ja in der Vergangenheit gut gewirtschaftet, so dass ihn diese Tatsache nicht gleich umwirft.“ Und von Rein war zu hören: „Der EVP hat weder Schulden noch finanzielle Schwierigkeiten.“

Rothemunds Abgang steht fest

Zimmer geht davon aus, dass der Stamm der Mannschaft erhalten bleibt. Definitiv ist bisher nur der Abgang von Sven Rothemund, der sich beruflich nach Bad Aibling verändert. Der lettische Kontingentspieler Aleksanders Kercs würde indes nach dem Eindruck des Trainers gern bleiben: „Er hat ja auch seine Tore gemacht – wobei wir mit ihm nicht immer ganz zufrieden waren.“

19 Feldspieler und drei Torhüter bildeten 2016/17 den Pegnitzer Kader. „Ein noch größeres Aufgebot ist für uns finanziell nicht machbar“, sagt der Sportliche Leiter. Um neue Spieler zu verpflichten, sei aber vorher zu klären, unter welchem Trainer sie arbeiten und in welcher Liga sie spielen. Insofern appelliert der 27-Jährige, möglichst schnell die offenen Fragen in Sachen Vereinsführung zu klären, wobei es wichtig sei, „dass alle an einem Strang ziehen und Querelen ausbleiben“.

Klubchef: Den Umbruch meistern!

Noch-Klubchef Rein drückt es so aus: „Der EVP steht vor einem Umbruch, den es mit Unterstützung der beiden scheidenden Vorsitzenden zu meistern gilt, um der Eishockeytradition in Pegnitz eine würdige Fortsetzung zu geben.“ Auch Vereins-Vize Richard Hagen tritt, wie man hört, nicht mehr zur Wahl an.

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