Enttäuschender Start Keine Punkte für die Haspo-Teams

Unzufrieden war Haspo-Trainer Michael Werner (Mitte) mit der Leistung der Haspo-Männer in Lohr. Zu wenig vom spielerischen Plan wurde umgesetzt. Foto: Peter Kolb Quelle: Unbekannt

HANDBALL. Mit einer Enttäuschung hat für Haspo Bayreuth die Rückrunde in der Männer-Bayernliga begonnen. Beim abstiegsbedrohten TSV Lohr, der zuvor in 13 Spielen nur sechs Punkte geholt hatte, gab es eine schmerzhafte Niederlage mit 26:30 (8:13).

 
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Letztendlich bestätigten sich die Befürchtungen für die Bayreuther, dass man in der sehr gut besuchten und stimmungsvollen Lohrer Spessarttorhalle vor einer unangenehmen Auswärtsaufgabe stehen würde. Unter ihrem neuen Trainer Mirko Pesic und mit dem neuen Kreisläufer Ivan Majic, der mit fünf Treffern gleich einen hervorragenden Einstand feierte, starteten die Lohrer überraschend selbstbewusst und führten schnell mit 4:1 (12.). Zu diesem Zeitpunkt kam Haspo offensiv kaum mit der groß gewachsenen Lohrer 6:0-Abwehr zurecht und verzettelte sich dabei meist in Einzelaktionen, anstatt den Ball schneller laufen zu lassen. Außerdem verpuffte die schon zu diesem Zeitpunkt gute eigene Abwehrleistung, da man die Chance, schnell aus der guten Abwehrarbeit in die erste oder zweite Welle zu kommen, ausließ und sich zudem viele Fehlwürfe leistete.

Der 7:9-Zwischenstand zeigte jedoch deutlich auf, was für die Gäste mit einer kleinen Leistungssteigerung im eigenen Angriffsspiel möglich gewesen wäre. Doch auch jetzt, als die Wende möglich erschien, scheiterte Haspo immer wieder am eigenen Abschluss und am keineswegs überragenden Tamas Szabo im Lohrer Tor. Diese fehlende Abgezocktheit nutzte vor allem Lohrs Rechtsaußen Benjamin Horn (6 Tore) im Gegenstoß, sodass der Gastgeber mit einer beruhigenden 13:8-Führung in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Gäste immer wieder bis auf drei Tore und schienen beim 15:18 (45.) durchaus in der Lage zu sein, das Spiel doch noch positiv zu gestalten. Stattdessen folgte eine weitere Schwächephase und der letztlich entscheidende Lohrer Lauf zum 25:18 (53.). In dieser Phase bekam Bayreuth Lohrs Spielmacher Jannik Schmitt nicht in den Griff, der fünf seiner sieben Treffer in der Schlussviertelstunde erzielte.

Haspo aber gab sich nicht geschlagen und stellte auf eine Ganzfeld-Manndeckung um. Und tatsächlich fing der Gastgeber an, zu wackeln und warf Ball um Ball weg. Neun Ballgewinne gelangen den Bayreuthern in den letzten acht Minuten (insgesamt 17), und beim 24:26 (57.) lag tatsächlich noch eine Wende in der Luft. Nun scheiterte Haspo aber wieder an seinen am Ende 25 Fehlwürfen, wodurch sich auch die nur fünf technischen Fehler nicht positiv auswirken konnten. Die Folge war ein 0:3-Lauf und die Entscheidung beim 24:29 78 Sekunden vor Schluss.

„Wir hatten gegen die 6:0-Abwehr des TSV Lohr eigentlich einen genauen Plan“, ärgerte sich Haspo-Trainer Michael Werner nach dem Spiel. „Diesen haben wir aber nie wirklich umgesetzt und haben dann offensiv oftmals verkrampft. Wir müssen jetzt aufpassen, dass sich keine Abwärtsspirale entwickelt und müssen nächste Woche gegen Rothenburg eine deutliche Reaktion zeigen.“

Haspo Bayreuth: Hennig (6 Paraden), Brückner (2 Paraden) – Nicola (2 Tore), Herrmannsdörfer (6), Kritzenthaler, Funke (1), Berghammer (2), Saborowski (6), Elschner (1), Meyer-Siebert (3), Wopperer, Goeritz (5), Klenk.

Haspo-Damen: Hohe Fehlerquote nach starkem Start

Es war klar, dass die Damenmannschaft von Haspo Bayreuth (6.) beim heimstarken MTV Stadeln (8.) ein großer Kampf bevorstehen und das fehlende Haftmittel Probleme bereiten würde. Dennoch war für die Mannschaft der beiden Trainer Matthias Starz und Felix Rockenmayer nach dem furiosen Start deutlich mehr drin, als es das Ergebnis von 20:25 (12:9) aussagt. Ungeachtet dessen lässt sich Auswärtsniederlage beim abstiegsbedrohten Aufsteiger aus dem Raum Fürth als Fehlstart in die Bayernliga-Rückrunde bewerten.

Dabei startete Haspo durchaus furios und lagen nach 19 Minuten souverän mit 8:2 in Front. Die Abwehr stand kompakt, packte jederzeit beherzt zu und hatte mit Hanna Bauer auch noch einen sicheren Rückhalt. In der Offensive wurden die Angriffe gegen die offensive Abwehr der Gastgeber zu diesem Zeitpunkt geduldig bis zur klaren Chance ausgespielt. Der Plan schien also aufzugehen.

Doch dann kam ein nicht zu erklärender Bruch ins Spiel der Gäste. Stadeln stellte nun auf zwei Kreisläuferinnen um, was der Bayreuther Abwehr zunehmend Probleme bereitete. Lösungen für diese neue Situation blieben aus. Zudem häuften sich die technischen Fehler und Fehlwürfe, so dass Haspo Bayreuth nur noch mit einer im Verhältnis mageren 12:9-Führung in die Halbzeit ging.

„Für die zweite Halbzeit haben wir uns daher vor allem vorgenommen, die eigene Fehlerquote zu reduzieren und die Angriffe wieder druckvoller durchzuspielen“, erklärte Haspo-Trainer Matthias Starz nach Spielende. Doch auch der MTV Stadeln stellte in der zweiten Hälfte um und agierte nun mit einer defensiveren Abwehrformation, was die Bayreutherinnen ohne das gewohnte Haftmittel nur selten lösen konnten. Es fehlte nun schlichtweg die Durchschlagskraft aus dem Rückraum. So holte der MTV Stadeln Tor um Tor auf und ging in der 41. Minute beim 16:15 erstmals sogar in Führung.

Auch in der Abwehr bekamen die Bayreutherinnen nun die Schlagwürfe der Gastgeberinnen sowie das starke Zusammenspiel mit dem Kreis nicht mehr so unter Kontrolle wie in der ersten Halbzeit. Dennoch hatte Haspo mehrfach die Chance, das Spiel wieder eng zu gestalten und vielleicht sogar die erneute Wende einzuleiten. Dafür verloren die Gäste aber zu oft unnötig den Ball, um noch einmal gefährlich zu werden. „Insgesamt 40 Ballverluste und Fehlwürfe sind einfach zu viel, um ein Spiel in der Bayernliga gewinnen zu können. Jetzt heißt es Mund abwischen und auf das nächste Heimspiel vorbereiten“ resümierte Trainer Matthias Starz direkt nach der 20:25-Niederlage.

Haspo Bayreuth: Bauer, Goetjes – Hellriegel (1 Tor), Lenhardt, Kutzschmar (2), Peter (3), Kerling, Hall (1), Zang (1), Lindner, Koppold (7), Haberkorn (1), Stöcker (1), Brielmann (3).

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