Enges Zeitfenster für Cherry-Neubau

Von Brigitte Grüner
Das neue Cherry-Werk entsteht parallel zur B 85 zwischen den Abfahrten zur B 470 und dem Kreisverkehr vor Michelfeld. ⋌Foto: Brigitte Grüner Foto: red

Im Einzelhandel ist es gang und gäbe, dass sich Firmen in von Investoren gebauten Gebäuden einmieten. „In der Industrie ist das noch selten, aber stark im Kommen“, sagte in der jüngsten Stadtratssitzung Stadtrat Dieter Hofmann, der als Geschäftsführer der HD Bau GmbH häufig mit solchen Projekten zu tun hat.

 
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Dass die Cherry GmbH, die ihr geplantes 16-Millionen-Werk von einem Investor bauen lassen will, an einer Zusammenarbeit mit der Michelfelder Firma interessiert ist, war in der Sondersitzung unschwer herauszuhören. Der geschäftsleitende Gesellschafter Manfred Schöttner ließ Hofmann sogar die ungefähre Bausumme ermitteln. Mit 13 bis 14 Millionen Euro lag der Aufschwung-Stadtrat ganz gut. Teurer komme das Projekt vor allem wegen der sehr aufwendigen Haustechnik.

Arbeiten im Mehrschichtsystem

Großzügig plant die Firma auch die Parkplätze. 300 Stellflächen werden bei aktuell 300 Mitarbeitern zur Verfügung stehen. „Wir arbeiten im Mehrschichtsystem. Wenn die zweite Schicht ankommt, ist die erste Schicht noch nicht weg“, begründete Schöttner. Auch Ladestationen für E-Bikes und E-Fahrzeuge wird es geben. Der Radweg zwischen Auerbach und Michelfeld muss allerdings verlegt werden, da er über das Grundstück führt. Bürgermeister Joachim Neuß hofft auf eine Lösung entlang der B 85.

Dieter Hofmann steht mit Cherry schon länger in Kontakt. Interesse habe seine HD Bau GmbH grundsätzlich schon, auch die Größenordnung schrecke sein Team nicht ab. Problematisch könnte jedoch die ambitionierte Zeitschiene werden. Cherry will im Frühjahr 2018 mit dem Bau beginnen und spätestens Ende 2019 im Ortsteil Saaß produzieren.

Kooperative Abstimmungsgespräche

Die Abstimmungsgespräche zwischen Stadtverwaltung und Cherry seien stets kooperativ geführt worden, betonte Bürgermeister Joachim Neuß. Manfred Schöttner sprach von einer beispielhaften Zusammenarbeit mit der Stadt. Erfreut erfuhren die Stadträte, dass die Firma intensiv ausbilden wird. Qualifizierte Kräfte seien bislang ein Manko in der Region, sagte Schöttner.

Helmut Zerreis (CSU) fragte: „Wie wird die Straße im Gewerbegebiet Saaß heißen? Eine Cherrystraße gibt es bereits.“ Der Bürgermeister ist für passende Vorschläge offen. Manfred Schöttner meinte: Die Firma würde die Cherrystraße gerne „mitnehmen“. In Auerbach könne man doch stattdessen eine ZF-Allee widmen.