Einstieg eines Finanzinvestors soll noch in diesem Jahr erfolgen NKD vor Verkauf

Von und Elmar Schatz
Der Verkauf an einen Investor steht bevor. Foto: dpa Foto: red

Der Textildiscounter NKD mit Sitz in Bindlach soll laut "WirtschaftsWoche" noch in diesem Jahr an einen Finanzinvestor verkauft werden. Bei NKD war am Sonntag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. NKD ist auch Trikot-Sponsor des 1. FC Nürnberg.

 
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Wie die "WirtschaftsWoche" aus Finanzkreisen erfahren hat, wird der Verkauf von der Frankfurter Investmentbank Rothschild organisiert; er soll demnach noch in diesem Jahr vollzogen werden. Ein Branchenkenner sagte dem Wirtschaftsmagazin, der Kreis der Interessenten habe sich auf eine Handvoll Private-Equity-Unternehmen verringert. Er bezeichnete sie als "Typ Leichenfledderer". Abgesprungen seien hingegen strategische Investoren, die selbst aus dem Handel kommen. Ihnen seien die Risiken zu groß gewesen. Ein NKD-Sprecher wollte auf die Fragen der "WirtschaftsWoche" nicht antworten.

Seit Juni sucht Claas E. Daun, der Chef des NKD-Haupteigentümers  Daun & Cie aus Rastede (Niedersachsen), einen Käufer für NKD. Das Unternehmen beschäftigt nach jüngsten Angaben noch rund 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fast 2000 Filialen.

NKD hatte Großes vor

Mitte August hatte der Kurier gemeldet, der NKD-Eigentümer investiere 45 Millionen Euro, entlasse auf der anderen Seite jedoch 93 Mitarbeiter in Bindlach und schließe Filialen. Beim Eigentümer Daun&Cie hieß es damals, das sei ein gutes Zeichen für den geplanten Verkauf. Nach Kurier-Informationen kam das Geld für die Investitionen vom Eigentümer selbst. Offiziell teilte Daun&Cie mit: "Das Unternehmen plant, die Kosten für die Investitionen aus dem laufenden Cashflow zu bedienen. Daneben steht der Eigentümer weiter hinter dem Unternehmen." 25 Millionen Euro sollten in den Ausbau des Filialnetzwerks fließen, 20 Millionen Euro in die Bindlacher Zentrale. Geplant sei ein neues Ladenkonzept. Daraus könnten auch wieder mehr Stellen werden - "wenn man wächst, dann muss man den Bedarf decken", sagte damals Alberta Rohardt von der Unternehmensberatung Ziems&Partner in Frankfurt. Die Sanierer überprüften das Unternehmen. NKD wollte sich wieder auf seine Kernzielgruppe einstellen: Frauen und Mütter ab 30.

Ex-Geschäftsführer Michael Krause  (37) saß damals in Untersuchungshaft. Er soll 3,7 Millionen Euro unterschlagen haben.

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