Ein Plan für den Ochsenkopf

Von Andreas Gewinner
Neue Seilbahn für Bischofsgrün? Und wenn ja: Wann? Oder hat vielleicht ein anderes Projekt Vorrang? Antwort auf diese Fragen könnte das „Infrastrukturelle Entwicklungskonzept Ochsenkopf“ in wenigen Monaten geben. Foto: Vitali Kindsvater Foto: red

Wann soll Bischofsgrün seine neue Seilbahn bekommen? Was hat stattdessen vielleicht Vorrang? Und wird es etwas mit der Rodelbahn für Fichtelberg? Antworten auf diese und weitere Fragen könnte es in einem halben Jahr geben. Wenn das „Infrastrukturelle Entwicklungskonzept Ochsenkopf“ vorliegt.

 
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Am Mittwoch erhielt Tourismusmanager Andreas Munder den Leader-Förderbescheid für das Konzept von Christa Reinert-Heinz, stellvertretende Vorsitzende der „LAG Bayreuther Land, sowie vom Leader-Koordinator für Oberfranken, Rudolf Landmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg.

Die Vorgeschichte: 2015 fanden zwei Strategietreffen mit allen wichtigen regionalen Tourismusakteuren statt. Dabei wurden zwei Hauptaufgaben definiert: einen Masterplan erstellen, mit dem die bestehende touristische Infrastruktur optimiert wird und Zukunftsprojekte bewertet und priorisiert werden. Die zweite Aufgabe: qualitative Verbesserungen bei den Unterkünften in der Region. Letztlich angestoßen hatte den Prozess niemand anders als der Forstbetrieb Fichtelberg. Denn der Staatsforst ist mit seinem Eigentum im Grunde immer berührt, wenn es um künftige Freizeiteinrichtungen rund um den Ochsenkopf geht. Der Forst war in der Vergangenheit immer wieder mit Wünschen und Anfragen Einzelner konfrontiert, die untereinander nicht koordiniert und abgestimmt waren. Das soll sich nun ändern.

Aufgabe I: Die Studie soll aus der Wunschliste der Gemeinden, Tourismusvereine und Anbieter rund um den Ochsenkopf zwei oder drei Leuchtturmprojekte benennen, die die „größte Hebelwirkung“ haben, also den größten Nutzen auch jenseits der unmittelbaren Einrichtung versprechen. Aus ihnen soll eine Rangliste erstellt werden und möglichst innerhalb der nächsten fünf bis acht Jahren verwirklicht werden. Ähnlich verfahren wird mit zwei „Schlüsselprojekten“ je Gemeinde sowie ein bis zwei gemeindeübergreifenden Vorhaben. Dies müssen nicht alles öffentliche Projekte sein, die von Kommunen oder Zweckverbänden betrieben oder finanziert werden, „wir richten uns auch an private Investoren“, so Munder.

Aber das Konzept soll auch die bestehende Infrastruktur in Augenschein nehmen und Fragen beantworten wie: Wo ist Verbesserungsbedarf? Wie sieht die Rentabilität aus?

Helfen bei der Bewertung soll der der Blick auf vergleichbare Urlaubsregionen und deren Infrastruktur als Messlatte und Anreger.

Aufgabe II: In der Ochsenkopfregion gibt es neben qualitativ hochwertigen und gut geführten Betrieben auch solche mit Verbesserungs- und Investitionsbedarf. Betroffene Anbieter sollen für die Problematik sensibilisiert werden, Informationen über Zuschussmöglichkeiten erhalten. Und Beispiele, wie man „es richtig macht“. Mittelfristiges Ziel: eine Qualitätsgemeinschaft der „Prädikatanbieter rund um den Ochsenkopf“.

Die Kosten: Die Studie wird gut 27 000 Euro kosten, durch den Förderbescheid in Höhe von 13 891 Euro ist gut die Hälfte abgedeckt.

Der weitere Fortgang: Fünf Planungsbüros und Agenturen wurden aufgefordert, ein Angebot zur Erstellung des Infrastrukturkonzepts abzugeben. Das fertige Konzept soll etwa in einem halben Jahr vorliegen.

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