Warum das Rezept aufgeht
Dieses Rezept gehe auf. Was sich auch statistisch belegen lässt. Der Durchschnittswert pro Kassenbon beträgt bei Edeka zurzeit 14,80 Euro, „wir liegen da knapp drüber“. Ein gutes Zeichen, so Göbner. Sein Ehrenamtskollege Dielesen erkennt noch ein weiteres. Beim Thema Personal. Da waren in den vergangenen Wochen und Monaten Abgänge zu verkraften: Mutterschutz, Pflege von Angehörigen, berufliche Neuorientierung. Die Suche nach neuen Kräften gestaltete sich einfacher als gedacht: „Die kamen von selbst auf uns zu, das belegt doch, welch positive Rolle dieser Markt inzwischen spielt.“
Pfarrer ist begeistert
So sieht das auch Pfarrer Peter Zeh. „Ich bin wirklich heilfroh, dass das Vorhaben so gelungen ist, dass wir so fähige Leute haben, die das Ganze führen“, sagt der evangelische Geistliche. Der Einkaufsmarkt habe sich zu einem echten Treffpunkt entwickelt, werde von allen Generationen genutzt, „das war ja auch das Ziel“. So etwas wie ein Glücksgefühl auch bei Bürgermeister Gerd Hofmann: „Dass der Laden nach einem Jahr noch offen hat, zeigt, dass wir nicht alles falsch gemacht haben. Im Gegenteil.“ Der Gemeinde gehört das Gebäude, sie hat es an die Unternehmensgesellschaft vermietet.
Wir-Gefühl beim Team
Von echtem Wir-Gefühl sprechen die Mitarbeiter. „Wir verstehen uns prima untereinander, haben auch durch die Bank mit freundlichen und verständnisvollen Kunden zu tun“, sagt Marion Decker, die von Anfang an dabei ist. Und Elisabeth Rühr, noch recht frisch im 13-köpfigen Team tätig, gefällt „das gegenseitige Vertrauensverhältnis“. Und die Tatsache, dass man die meisten Kunden persönlich kennt und so auch der eine oder andere Plausch läuft, wenn die Zeit dafür da ist.
Das Fazit
Das Fazit von Wolfgang Göbner nach einem Jahr strahlt Optimismus aus: „Mehr geht natürlich immer, im Moment ist das Projekt auf Kante genäht.“ Sprich: Der Umsatz sollte nicht sinken. Gerade in der Zeit, bis die Verbindlichkeiten – über deren Höhe wird Stillschweigen bewahrt – abgebaut sind. „Das wird noch vier, fünf Jahre dauern.“ In jedem Fall sei man auf dem richtigen Weg.
Die stillen Teilhaber
Rund 300 Ahorntaler haben Anteile gezeichnet und mit ihrem finanziellen Engagement die Gründung des Marktes überhaupt erst ermöglicht. Sie fungieren als stille Teilhaber in der Unternehmensgesellschaft. Reichen die Umsätze im Einkaufsmarkt für ein Plus, werden sie wohl mit Einkaufsgutscheinen „belohnt“, so Geschäftsführer Wolfgang Göbner – „das müssen wir demnächst noch im Detail besprechen“. Sicher sei jedenfalls eins: Bei einem schwächeren Ergebnis „müssen sie nichts nachschießen“.