Ein Held im Rathaus-Alltag

Von Norbert Heimbeck
Nach fast 20 Jahren in Diensten der Stadt Hollfeld wurde Geschäftsleiter Günther Bienfang von der VG Hollfeld verabschiedet. von links: Ludwig Bäuerlein (Bürgermeister von Aufseß), VG-Vorsitzende Karin Barwisch, Günther Bienfang und Harald Wich (Bürgermeister von Plankenfels). Foto: Norbert Heimbeck Foto: red

Was hat die literarische Figur des kleinen Hobbit mit dem Hollfelder Geschäftsleiter gemeinsam? Für Bürgermeisterin Karin Barwisch ist Günther Bienfang ähnlich wie Bilbo Beutlin ein Held, der aus den Abenteuern des kommunalen Alltags siegreich hervorging.

 
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Am 1. Juli 1998 trat Günther Bienfang seine Stelle als Geschäftsleiter im Hollfelder Rathaus an. Am Mittwoch wurde er verabschiedet, wenige Monate vor Erreichen seines 20-jährigen Dienstjubiläums. Grund: Er wechselt in seine alte Heimat Arzberg und übernimmt in der Region eine neue Stelle. Zu seiner Verabschiedung waren Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft Hollfeld mit der Gemeinschaftsvorsitzenden Karin Barwisch und den beiden Bürgermeistern Harald Wich (Plankenfels) und Ludwig Bäuerlein (Aufseß) sowie zahlreiche Stadträte ins Hollfelder Rathaus gekommen.

Gegen Orks und böse Drachen

Günther Bienfang saß in Jackett und Schlips gegenüber von Karin Barwisch, „auf demselben Platz, auf dem er bei seiner Einstellung gesessen war“, wie Ludwig Bäuerlein sagte. Barwisch hielt eine launige Abschiedsrede, in der sie immer wieder Parallelen zu Tolkiens Heldenepos zog: „Natürlich gibt es auf Bilbos Abenteuerreise auch Straßenverkehrsangelegenheiten zu bewältigen; nicht zuletzt kreuzen feindlich gesonnene Orks seinen Weg.“ Auch Kämpfe gegen böse Drachen habe Bienfang bestehen müssen: „Ich denke da zum Beispiel an die Abwasserdiskussionen zwischen Plankenfels und Waischenfeld; die neuerlichen Auseinandersetzungen zwischen Aufseß und Waischenfeld, wo es ums Trinkwasser geht! Oder das Thema Straßenausbaubeitragssatzung mit vielen Terminen und Diskussionen.“  In der Rückschau erinnerte die Bürgermeisterin außerdem an die Anfangsprobleme der Hollfelder Rosentage, an „die arbeitsintensive und harte Prozedur der letzten zehn  Jahre Kanalbau“ und das aktuelle Thema Gewerbegebiet-Nord: „Und da habe ich hier nur einige wenige Themen aus Ihrem intensiven Arbeitspensum herausgepickt“. Das Problem, das Bienfang nicht bewältigen könne und dem er sich nicht stelle, müsse noch gefunden werden, sagte Barwisch. Er sei also zweifellos ein Held im Tolkien’schen Sinne.

Als Dankeschön zum Abschied gab’s von der Verwaltungsgemeinschaft ein nagelneues, bergtaugliches Fahrrad – eine Anspielung darauf, dass der 49 Jahre alte Verwaltungsleiter von seinem Wohnort Krögelstein ins Hollfelder Rathaus am liebsten per Fahrrad unterwegs war.

Günther Bienfang selbst ging in seiner Abschiedsrede ebenfalls auf besondere Aufgaben ein, die während seiner Amtszeit zu lösen waren: Für jedes Jahr seit 1998 nannte er stenogrammartig die wichtigsten Aufgaben: „Es war mir eine Ehre, für die Bürgerschaft von Hollfeld, Aufseß und Plankenfels zu arbeiten.“ Seiner Nachfolgerin Eva Motschmann im Rathaus wünschte er viel Erfolg.

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