EHC-Neuzugang trifft zum Sieg

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Da blieb dem Heilbronner Torwart Stefan Ridderwall (Mitte) nur das Nachsehen: In der Verlängerung hatte Sebastian Busch (hinter dem Tor) den Siegtreffer von Ainars Podzins (nicht im Bild) mustergültig vorbereitet. Foto: Peter Kolb Foto: red

Wie im Hinspiel hat der EHC Bayreuth die Heilbronner Falken knapp besiegt, diesmal vor heimischer Kulisse mit 3:2 (2:0, 0:0, 0:2, 1:0) nach Verlängerung. Erneut war es aber auch eher ein verlorener als zwei gewonnene Punkte für den DEL2-Aufsteiger.

 
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Am ersten Spieltag hatten die Falken neun Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich erzielt, am Freitagabend gelang ihnen das zwar bereits 2:38 Minuten vor dem Ende – doch für die Tigers war der Treffer erneut sehr ärgerlich. Vor allem, da sie die Partie über weite Strecken im Griff hatten.

Das galt gerade fürs erste Drittel. Der EHC wählte gegen die in der Defensive sehr anfälligen Heilbronner genau die richtige Taktik. Er suchte immer wieder den Abschluss – und das genügte bereits um die Gästeabwehr vor Probleme zu stellen. Immer wieder verlor sie die Orientierung und hatte den lauffreudigen und zweikampfstarken Tigers wenig entgegenzusetzen.

Zudem wirkte Falken-Torwart Stefan Ridderwall unsicher. Er ließ einige Schüsse prallen und seine Ausflüge aus dem Tor waren sehr wacklig. Wie anfällig die Heilbronner waren, zeigte sich unter anderem in der 12. Minute: Sebastian Busch narrte in Unterzahl die Falken-Abwehr, der Puck landete am Pfosten. Aber es gelang dem Bayreuther ein Foul zu provozieren, so dass es mit jeweils vier Feldspielern auf beiden Seiten weiter ging.

Bartosch trifft früh zum 1:0

Natürlich spielte es den Hausherren auch in die Karten, dass gleich der erste gute Angriff die Führung brachte. Michal Bartosch traf zum 1:0 (2.). Nur sechs Minuten später stand es 2:0. Christopher Kasten hatte aus der Distanz abgezogen, Valentin Busch den Abpraller verwandelt. Das gab den Tigers noch mehr Sicherheit, sie bestimmten danach das Spielgeschehen. Da Sergej Stas (19.) aus kurzer Distanz am Torwart scheiterte und EHC-Keeper Tomas Vosvrda die wenigen nennenswerten Chancen der Gäste vereitelte, blieb es beim leistungsgerechten 2:0.

Schwaches Mitteldrittel

„Im ersten Drittel haben wir sehr aggressiv gespielt und eine gute Leistung gezeigt“, lobte EHC-Trainer Sergej Waßmiller. „Das zweite Drittel war für uns allerdings ein schwieriges.“ Bayreuth konnte nicht an die Vorstellung des ersten Abschnitts anknüpfen.

Insgesamt nahm das Spielniveau zunehmend ab, die Nickligkeiten dafür zu. Die Folge waren einige Strafzeiten. Und gerade in Überzahl verpassten es die Bayreuther, ihren Vorsprung auszubauen. Waren beide Mannschaften mit je fünf Feldspielern auf dem Eis, neutralisierten sie sich weitestgehend.

Zweimal musste aber Vosvrda mit bärenstarken Paraden eingreifen. Erst stellte er sich bei einem Konter zwei durchgebrochenen Gästestürmern erfolgreich (36.) in den Weg, dann klaute er Järveläinen (40.) bei einem Solo den Puck vom Schläger. Doch auch Stas (38.) und Ivan Kolozvary (38.) fanden in Ridderwall ihren Meister. Das torlose Unentschieden spiegelte das in diesem Abschnitt sehr durchwachsene Spiel gut wider.

Heilbronner Topscorer schlagen zu

Im Schlussdrittel kamen die Gäste dank ihrer beiden Topscorer noch zum Ausgleich. Zuvor hatten die Hausherren Rylan Schwartz und Ville Järveläinen sehr gut aus dem Spiel genommen, doch nun konnte der EHC nicht verhindern, dass die beiden entscheidend an den Falken-Treffern beteiligt waren.

Auch der Schiedsrichter half mit: Die Strafzeit, in deren Folge der Ausgleich fiel, war eine sehr kleinliche Regelauslegung. Der Unparteiische war in der ganzen Partie durch strittige Pfiffe und Entscheidungen aufgefallen, mit denen beide Teams zu kämpfen hatten.

EHC vergibt viele Chancen

„Wir haben in Unterzahl sehr gut verteidigt“, sagte Waßmiller. „Aber es war klar, dass eine starkes Powerplay-Team wie Heilbronn irgendwann trifft.“ So ging es nach Järveläinens späten Treffer in die Verlängerung.

Dass es diese überhaupt gab, müssen sich die Bayreuther aber auch selbst ankreiden lassen. Beim Ausgleich hatten sie mehrmals die Chance vor dem Tor „aufzuräumen“, ließen aber mehrere Nachschüsse zu. Zudem blieben nach dem Anschlusstor zum 2:1 (44.) zahlreiche sehr gute Möglichkeiten ungenutzt. Ein 3:1 wäre die Vorentscheidung gewesen.

So schlug dann in der Verlängerung die Sekunde von Neuzugang Ainars Podzins: Der Lette – Fedor Kolupalyo saß als überzähliger Kontingentspieler auf der Tribüne – traf in der 63. Minute nach feinem Zuspiel von Sebastian Busch zum verdienten Heimsieg der Bayreuther.

EHC Bayreuth:Vosvrda – Linden, Heider; Mayer, Potac; Pavlu, Kasten; Neher – Stas, Wohlberg, Podzins; Bartosch, Kolozvary, Geigenmüller; Piskor, S. Busch, V. Busch; Kuhn, Fröhlich, Rypar.

Heilbronner Falken: Ridderwall – Heywood, Kurz; Vogel, Schütz; Martens, Gödtel – Kirsch, Reid, Schwartz; Järveläinen, Helms, Lavallee; Bär, Forster, Eberhardt; Botzenhardt, Gelke, Stöber.

Tore: 1:0 (2.) Bartosch (Stas), 2:0 (8.) V. Busch (Kasten, Piskor), 2:1 (44.) Reid (Schwartz, Kirsch), 2:2 (58.) Järveläinen (Schwartz, Gödtel – 5 gegen 4), 3:2 (63.) Podzins (S. Busch, Kasten – 3 gegen 3).

Strafminuten: Bayreuth 10, Heilbronn 10 + 10 gegen Reid.

Zuschauer: 1903.

SR: Holzer, Kapzan, Schwenk.

Hier der Live-Ticker zum Nachlesen.

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